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History und Oral History

Schulprojekt: "History und Oral History. Jüdisches Leben in Berlin"

Ein Projekt des Instituts für Judaistik und der CeDiS (abgeschlossen)

In Zusammenarbeit mit dem CeDiS-Team des Visual History Archive an der Freien Universität Berlin und dem sportwissenschaftlichen Institut der Universität Potsdam war von September 2008 bis 2013 ein Schulprojekt am Institut für Judaistik angesiedelt, das sich der schulischen Vermittlung jüdischen Lebens in Deutschland vor und nach dem Holocaust widmete. Gefördert wurde dieses Projekt mit dem Titel "History und Oral History. Jüdisches Leben in Berlin" vom Leo Baeck Programm: „Jüdisches Leben in Deutschland - Schule und Fortbildung". Geleitet wurde dieses Projekt von Dr. Klaus Herrmann (Institut für Judaistik), Verena Nägel (CeDiS-Team der Freien Universität) und Prof. Dr. Hans Joachim Teichler (Universität Potsdam). An den Recherchearbeiten in dem Videoarchiv waren vorrangig die studentischen MitarbeiterInnen Wiebke Ehrenstein, Martin Popov und Tobias Weber (Institut für Judaistik) beteiligt.

Ziel des Projekts war die Erstellung eines Arbeitsheftes nebst digitalen Lernmaterialien für Schülerinnen und Schüler höherer Jahrgangsstufen, speziell zu den drei Themen "Schule und Sport", "Chanukka und Weihnukka" und "Bar/Bat Mitzwa und die jüdische Konfirmation für Jungen und Mädchen". Dazu wurden als Quellen und Materialien passende Zeitzeugen-Interviews des Visual History Archive, des größten historischen Video-Archivs weltweit, verwendet.

Hintergrund: Wandlungsprozesse veranschaulichen

Am Beispiel der jüdischen Geschichte Berlins lassen sich sehr anschaulich Wandlungsprozesse im Verständnis jüdischer Identität in der Moderne reflektieren, die sich mit der in der Aufklärungszeit, also der Zeit von Moses Mendelssohn, einsetzenden Unterscheidung von kultureller bzw. nationaler und religiöser Identität herausbildeten. Und ausgerechnet an diesem Ort, an dem Jüdinnen und Juden "Antworten auf die Moderne" fanden und neue jüdische Lebenswelten in der Moderne schufen, wurden sie Opfer einer beispiellosen Barbarei während der Shoah. Die videographierten Zeitzeugen-Interviews des Visual History Archive spiegeln sehr gut das Alltagsleben von unterschiedlichen Berliner Jüdinnen und Juden vor der Shoah wider.

Da die InterviewpartnerInnen in aller Regel die Zeit vor der Shoah als Kinder und Jugendliche erlebt haben, werden in den Interviews immer wieder Themen angesprochen, die für den Schulunterricht besonders geeignet erscheinen und unmittelbar Bezüge zu den Lebenskontexten heutiger Jugendlicher herstellen: Familienleben, Alltagsgeschichte, Schulalltag, sportliche Aktivitäten, Zusammenleben von jüdischen und nichtjüdischen Berlinerinnen und Berlinern in verschiedenen Berliner Stadtteilen, Kontakte zwischen jüdischen und nichtjüdischen Jugendlichen im Schulalltag und in der Freizeit, Änderungen im sozialen und politischen Leben nach 1933 bis hin zur Verschleppung in Konzentrations- und Vernichtungslager. Daher sind "Schule und Sport", "Chanukka und Weihnukka" und "Bar/Bat Mitzwa und die jüdische Konfirmation für Jungen und Mädchen" Schwerpunktthemen in dem Projekt.

Umsetzung direkt mit Modellschulen

Die Lehrmaterialien wurden gemeinsam mit LehrerInnen der folgenden drei Modellschulen entwickelt und noch während der Projektzeit in die Lehre an den jeweiligen Einrichtungen integriert:

• Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin-Wilmersdorf

• Jüdische Oberschule in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte

• Schadow-Gymnasium in Berlin-Zehlendorf

Kontakt für weitere Informationen zu den Arbeitsmaterialien:

Verena-Lucia Nägel
E-Mail: vha@cedis.fu-berlin.de

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