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Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz

Friedrich IV. von der Pfalz

1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen

Friedrich IV. von der Pfalz (d. Aufrichtige)

adlig; Kurfürst; Landesherr; ref.; verh.

1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort

* 05. 03. 1574 Amberg

† 19. 06. (LThK3) o. 09. 1610 Heidelberg

1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession

zunächst luth., nach dem frühen Tod seines Vaters − Kurf. Ludwig VI. − 1583 entgegen den Bestimmungen in dessen Testament von seinem Vormund, dem Pfalzgf. Johann Casimir, im ref. Bekenntnis erzogen; Kurf. 22. 10. 1583; setzte in der Reichspolitik die traditionelle Pfälzer Linie einer aktiven prot. Opposition fort, betrieb den pol.-mil. Zusammenschluss der prot. Reichsstände zur ev. Union, deren Bundesdirektor er wurde; überließ die Handhabung der Regierung seinen Mitarbeitern und Räten; Fabian v. Dohna war zunächst einer seiner einflussreichsten Räte; Gf. Ludwig v. Sayn-Wittgenstein, Großhofmeister, verhinderte als Führer des Heidelberger Oberrates eine neuerliche luth. Reaktion (Kontakte mit Peucer); sein Onkel Johann Casimir, einer seiner Vormünder, regierte bis zu seinem Tod 1592; 1593 Heirat mit Louise Juliane v. Nassau-Oranien, in dieser Ehe vier Söhne und vier Töchter

1.4. Literatur zur Person

NDB 5 (1961) 532-535 (Peter Fuchs); LThK2 4 (1960) 384 (Ernst Walter Zeeden); LThK3 4 (1995) 152 (Ernst Walter Zeeden); Johann Müller, Zur Sittengeschichte der Pfalzgrafen. (1. Schiessregister des Pfalzgrafen Johann Kasimir aus den Jahren 1585-1587. − 2. Aus dem Leben des Pfalzgrafen Friedrich (als Kurfürst Friedrich II.) 1544-1556. − 3. Otto Heinrichs (1556-1559) friedliche Beschäftigungen. − 4. Das Tagebuch des Kurfürsten Friedrich IV. − 5. Des Kurfürsten Friedrich IV. Ausgabenverzeichniss für 1599/1600). In: Zeitschrift f dt Kulturgesch 3 (1858) 145-154. 312-324. 351-356. 529-537. 675-688 (Schottenloher [1932ff.] 32076)

2.1. Quelle: benutzte Edition

Jakob Wille, Das Tagebuch und Ausgabenbuch des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz. In: Zeitschrift f Gesch des Oberrheins 33 (1880) 201-295, Tagebuch: 203-243 (Ausgabenbuch: 244-295, nicht von Friedrich selbst geschrieben)

2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen

keine Editionsprinzipien genannt; keine Beschreibung der Hs., kein Seitenwechsel vermerkt; vermutlich vollst. und orth. weitgehend getreu, Abweichungen der beiden Hss. voneinander vermerkt; Anmerkungen mit textkrit., inhaltl. und Worterklärungen

2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition

Magdalena Buchholz, Die Anfänge der dt. Tagebuchschreibung. (= Reihe Tagebuch 1). Münster o.J. [1983?] (= Diss. Königsberg 1942) 90f. 158

2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen

ND von Wille ed. (1880) (s.o. 2.1.) in: Mannheimer Geschichtsblätter 7 (1906) 52-71. 91-101. 123-133

3.1. Abfassungszeit

= Berichtszeitraum: 09. 01. 1596-26. 01. 1599

3.2. AdressatInnen

selbst?

3.3. Funktion der Quelle

nicht angegeben

3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.

hsl.; Überl.: mit den Schätzen der Palatina 1622 nach Rom, 1663 als einziges Buch von Papst Alexander VII. an Kurf. Carl Ludwig zurückgegeben; eine Abschrift blieb 1663 im Vatikan zurück und ging 1815/16 zusammen mit einem großen Teil der Pfälzer Hss. an die Heidelberger Bibliothek zurück; Ort der Hss. (1880 ed.): Orig. Kgl. Hausarchiv München, Wittelsbacher Familienstück; Abschrift Heidelberger Bibliothek, Cod. Pal. Germ. 631 (Hs. des Ausgabenbuches: Heidelberger Bibliothek, Cod. Pal. Germ. 784)

4.1. Berichtszeitraum

= Abfassungszeit

4.2. Sprache

dt.

4.3. Form der Quelle

Ich-Form, Tagebuch; knappe Stichworte zu den einzelnen Daten

4.4. Inhalt

Turniere, Tanzen, Schmausen und Zechen, Jagen und Lustfahrten, Würfeln und Kartenspiel etc.; Gottesdienst- und Abendmahlsbesuche

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