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Georg Frell

Georg Frell

1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen

Georg Frell

Buchbinder; Täufer; verh.

1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort

*1530 Chur

† nach 1597 Chur

1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession

Vater Tagelöhner, früh verstorben; GF lernte als Kind lesen und schreiben; Wanderleben als Schüler und Lehrling; Buchbinder, schloss sich Nov. 1561 den Täufern an und hatte dementsprechend Schwierigkeiten; zeitweise war er aus Chur vertrieben (1570-1573); seine Familie blieb dort

1.4. Literatur zur Person

Bullingers Korrespondenz mit den Graubündnern. II. Teil: April 1557-August 1566. Hg. v. Traugott Schiess. (= Quellen zur Schweizer Gesch 24). Basel 1905/III. Teil: Oktober 1566-Juni 1575. (= Quellen zur Schweizer Gesch 25). Basel 1906, II 356; III 185f. 188-190. 192-195. 206. 211. 216f. 223f. 241. 251. 354. 397. 401. 405. 417. 423. 429/ sv Frellianus III 193 (seine Schriften); Rageth/Vasella eds. (s.u. 2.1.) 444-457; Nikolaus Paulus, Protestantismus und Toleranz im 16. Jahrhundert. Freiburg i. Br. 1911, 223; Siegfried Wollgast, Der dt. Pantheismus im 16. Jahrhundert. Sebastian Franck und seine Wirkungen auf die Entwicklung der pantheistischen Philosophie in Deutschland. Berlin 1972, 251; Quellen zur Gesch. der Täufer in der Schweiz. 2. Bd.: Ostschweiz. Unter Benutzung der v. Leonhard v. Muralt (+) begonnenen Materialsammlung hg. v. Heinold Fast. Zürich 1973, 526f. Nr. 644, 542 Nr. 658

2.1. Quelle: benutzte Edition

Die Autobiographie des Georg Frell von Chur. Hg. v. Simon Rageth, eingeleitet v. Oskar Vasella. In: Zwingliana 7 (1939-1943) 457-469

2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen

gekürzt mind. um einige geistl. Lieder; Kürzungen im Textabdruck nicht vermerkt. Widersprüchliche Angaben zur Chronologie: 1562 als Datum des Einbindens der Autobiographie in die (v. Vater erworbene) Froschauer-Bibel widerspricht der Angabe 1571/74 als Abfassungszeit (444ff.)

2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition

Rageth/Vasella eds. (s.u. 2.1.) 444-457; Kaspar v. Greyerz, Religion in the Life of German and Swiss Autobiographers (Sixteenth and Early Seventeenth Centuries). In: id. (ed.), Religion and Society in Early Modern Europe, 1500-1800. London/Boston/Sydney 1984, 223-241: 223 + n 5

2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen

-

3.1. Abfassungszeit

1571/1574 (475f.)

3.2. AdressatInnen

einziger angesprochener Adressat: Gott; Hgg. vermuten: Vermächtnis an die Kinder (446)

3.3. Funktion der Quelle

Lob Gottes − nicht „von rums oder eigenwolgefallens wegen“ (468); Hgg.: Trostschrift, Rechtfertigungsschrift, Vermächtnis an die Kinder (446)

3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.

hsl.; in eigene Bibel eingebunden, die im Privat-/Familienbesitz weitergegeben wurde

4.1. Berichtszeitraum

1530-1574

4.2. Sprache

dt.

4.3. Form der Quelle

Ich-Form, Prosa; rel. Lebens- und Verfolgungsgesch. (Vorbild der Apostel, Jünger, ersten Christengemeinden); verfolgte Rechtgläubigkeit; Einl. mit Gebet (Einbinden der Autobiographie in die Bibel!)

4.4. Inhalt

Lebensgesch. als Bemühung um Orientierung an Gottes Wort (Bibellektüre, Priorität des Bibelverständnisses vor Sicherheit); Kindheit, Schule, Wanderschaft, Lehre, Heirat in Chur, rel. Konflikte, Gebet um Gottes Hilfe, Kinder

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