Leben und Werk des Religionswissenschaftlers Carsten Colpe im Spiegel seiner Publikationen und seiner Bibliothek. Eine Ausstellung anlässlich der Schenkung seiner Privatbibliothek an die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Prof. Dr. phil. Dr. theol. Carsten Colpe (geb. 1929) ist einer der wichtigen und großen deutschsprachigen Religionswissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Er lehrte Historische Theologie, Iranistik und Allgemeine Religionswissenschaft unter anderem in Göttingen (1962-1968) und an der FU Berlin (1968-1997). Seine Publikationen bewegen sich auf dem Feld der Iranistik, der Orientalistik und der Hermetik, befassen sich aber auch mit religionswissenschaftlicher Theoriebildung, Wissenschaftstheorie und Methodik. Hier ist zumal sein wort- und begriffsgeschichtlicher Ansatz hervorzuheben, der auch in seiner Mitarbeit am Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe zum Ausdruck kommt. Als Religionshistoriker beschäftigte sich Carsten Colpe im Gefolge der Göttinger Religionsgeschichtlichen Schule insbesondere mit religiösen Strömungen und Mythologien im Umfeld des Neuen Testaments und Frühen Christentums, wobei sein Blickwinkel vom Zoroastrismus über Gnosis, Hermetik und Manichäismus bis zum frühen Islam reicht. Daneben hat Colpe eine einflussreiche wissenschaftspolitische Rolle bei der Konstituierung der Religionswissenschaft an der Universität Bremen gespielt und, zumal im Bereich der jüngeren Auseinandersetzung um den politischen Islam, immer wieder in zeitgenössische Debatten eingegriffen (Rushdie-Affäre; Golfkrieg und "Heiliger Krieg").
Anlässlich der Übernahme seiner Arbeitsbibliothek durch die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen und des internationalen DVRW/EADS-Kongresses vom 23. bis 27. September 2007 würdigt das Institut für Religionswissenschaft Person und Werk Carsten Colpes im Rahmen einer Kabinettausstellung im Foyer der Bibliothek.
Zeit & Ort
24.09.2007 - 28.10.2007
Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Foyer