Sebastian Zellner
Friedrich-Meinecke-Institut
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Alte Geschichte
Raum Raum A 211
14195 Berlin
Sprechstunde
In der Vorlesungszeit des Sommersemesters 2024:
Mittwoch, 14–15 Uhr
Bitte melden Sie sich per E-Mail an.
Lebenslauf
Seit 03/2024 | Wissenschaflicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Prof. Dr. Babett Edelmann-Singer (Alte Geschichte), Freie Universität Berlin |
06/2023–02/2024 | Studium der Betriebswirtschaft, Universität Wien |
04/2020–05/2023 | Studium der Alten Geschichte (M.A.) und der Klassischen Philologie (B.A.), Universität Heidelberg |
10/2017–03/2021 | Studium der Volkswirtschaftslehre (B.Sc.), LMU München |
10/2016–03/2020 | Studium der Geschichte und der Politikwissenschaft (B.A.), LMU München |
Wintersemester 2024/25
Seminar
Theorie, Methode und Geschichte der Geschichtswissenschaft, Mi 12–14 Uhr (Raum A.127, Koserstr. 20)
Sommersemester 2024
Seminar
Antike Universalhistoriker, Mi 8–10 Uhr (Raum A.163, Koserstr. 20)
Geschichte und Geschichtsschreibung in Pseudo-Longinos’ Über das Erhabene
Der anonyme Traktat Über das Erhabene (griechisch: περὶ ὕψους), wohl in das 1. Jahrhundert n. Chr. zu datieren, bietet eines der wichtigsten Zeugnisse für die antike Literaturkritik und Ästhetik. In meinem Dissertationsprojekt möchte ich die Zitate historischer Werke und die Bezugnahme auf das Genre der Geschichtsschreibung in diesem Text systematisch unter der Frage untersuchen, wie die Konzeption und Anwendung des Erhabenen als einzigartiger Urteilskategorie des Kritikers sowie Qualitätsmerkmal und Wirkungsweise einer Erzählung für historische Narrative konzeptualisiert und angewandt wird. Dabei bewegt sich Pseudo-Longinos’ vor allem metaphorisch vermitteltes Denken entlang emotionaler und kognitiver Reflexionen, erweist sich aber fern von jeglichem Ästhetizismus zugleich auch als feinsinnige Kritik und theoretisch fundierte Aneignung typisch historiographischer Problemstellungen, wie etwa der Person des Autors, der Angemessenheit einer historischen Darstellung zu ihrem Sujet oder des Spannungsfeldes von Immersion und Belehrung des Lesers. Dies macht Über das Erhabene insbesondere für die Frage nach der Entwicklung und Beurteilung der Historiographie durch antike Zeitgenossen, aber auch für die Geschichtstheorie allgemein zu einem wertvollen und bislang unterschätzten Text.