Prof. Dr. Martin Lücke

Friedrich-Meinecke-Institut
Didaktik der Geschichte
Raum A.343
14195 Berlin
Kontakt
Sprechstunde
In der vorlesungsfreien Zeit nach Vereinbarung per E-Mail
Im SoSe 2025: Do 10:00 bis 12:00
(Anmeldung per E-Mail über das Sekretariat - bitte nennen Sie auch kurz die zu besprechende Angelegenheit, so dass ich mich auf unser Gespräch vorbereiten kann.)
Bei Fragen der Anrechnung von Studienleistungen und der Einstufung in höhere Fachsemester für den Studienbereich LBW im B.A. und im M.Ed. besuchen Sie bitte zuerst die Sprechstunde unserer studentischen Studienberatung. Unterlagen zur Anrechnung oder Einstufungen von Studienleistungen senden Sie uns bitte vorab als Scan per Mail zu.
Biografisches
- Akademiker der ersten Generation
- seit 2023 Universitätsprofessor (W3) für Didaktik der Geschichte an der FU Berlin
- 2019–2024 Wissenschaftliche Leitung des Margherita-von-Brentano-Zentrums für Geschlechterforschung der Freien Universität Berlin
- 2014 Gastdozent am Center for German Studies der Hebrew University of Jerusalem
- 2010–2023 Universitätsprofessor (W2) für Didaktik der Geschichte an der FU Berlin
- 2007–2009 Geschichts- und Deutschlehrer am Hans-Carossa-Gymnasium in Berlin
- 2006–2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fachdidaktik Geschichte der Universität Leipzig
- 2004–2007 Promotion zur Geschichte der männlichen Prostitution an der Universität Bielefeld
- 2002–2004 Studienreferendar an der Wald-Oberschule in Berlin
- 1999–2002 Schwulenreferent und Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Universität Bielefeld
- 1994–2002 Lehramtsstudium der Fächer Geschichte und Deutsch an der Universität Bielefeld
Stipendien, Förderungen und Auszeichnungen
- 2014 Auszeichnung des Austauschprogramms «Remembrance and Public History» mit dem Zentralen Lehrpreis der FU Berlin «international und forschungsorientiert»
- 2008 Hedwig-Hintze-Preis des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (für die Dissertation)
- 2008 agpro-Förderpreis Wissenschaft (für die Dissertation)
- 2004-2006 Promotionsstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung
Amt und Würde
Akademische Gremien an der Freien Universität
- Sprecher des Vorstandes des Margherita-von-Brentano-Zentrums für Geschlechterforschung der FU Berlin (2019-2024)
- Wissenschaftlicher Beirat des ProFiL-Programms (Förderung leistungsstarker Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur)
- Steering Committee "Diversity and Gender Equality" der Berlin University Alliance (2019-2021)
- Leitungsteam Diversity der FU Berlin
- Stellvertretender Direktor der Dahlem School of Education (2017-2021)
- Wissenschaftliche Leitung des Masterstudiengangs Public History (gemeinsam mit Paul Nolte und Frank Bösch)
Wissenschaftsförderung
- Stellvertretender Vorsitzender im Vorstand der "Konferenz für Geschichtsdidaktik e.V." (2019–2024)
- Internationaler Beirat der Bundeskanzler Willy Brandt Stiftung (seit 2018)
- Fachbeirat der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (seit 2019)
- Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Hans-Böckler-Stiftung
- Landesjury Berlin des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten der Körber-Stiftung (2013–2021)
I. Forschungsschwerpunkte
-
Empirische Geschichtskulturforschung und Public History
-
Queer History / Geschlechter- und Sexualitätengeschichte
-
Antisemitismus und historisches Lernen
II. Aktuelle und zuletzt abgeschlossene Projekte:
BMBF-Forschungsverbund „Das mediale Erbe der DDR – Akteure. Aneignung. Tradierung.“
Die heutigen Vorstellungen über die DDR sind in starkem Maße durch Medien geprägt. Massenmedien, Medienquellen in Bildungskontexten oder auch private Fotos, Filme und Musik formen maßgeblich Erinnerungen und das Wissen über den Alltag und politische Repression in der DDR. Der Forschungsverbund setzt sich deshalb zum Ziel, die Entstehung, Transformation und Nutzung von Medien mit DDR-Bezug zu analysieren. Untersucht und aufbereitet werden in unseren Teilprojekten der Kontext Museum und Ausstellung.
Förderung: BMBF – Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der DDR-Forschung im Rahmenprogramm Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften; Partner*innen: ZZF Potsdam, LMU München; Zeitraum: 2019–2025
Teilprojekte am Arbeitsbereich:
- Mediale Überlieferungen aus der DDR in Museen und Ausstellungen (2019–2022, Bearbeiterin: Lotte Thaa, M.A.)
- Medienaneignungen in Museen zur DDR-Geschichte (2019–2022. Bearbeiter: Dr. Julian Genten)
- Museale Ausstellungspraxis und DDR-Geschichte: Vermittlungskonzepte zwischen Sinnstiftung und conflicting memories (2022–2025, Bearbeiter: Dr. Julian Genten)
Forschungsgruppe „Verschwinden als Verlust. Narrativierte Emotionen an Orten der sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Bildung“
Das Projekt basiert auf der Beobachtung, dass aktuelle vielfältige Polykrisen sich in sozialen und individuell unterschiedlich wahrgenommenen Verlustgefühlen widerspiegeln. Aus der Sicht der gesellschafts-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fachdidaktiken interessieren wir uns dafür, wie sich diese Verlusterfahrungen in bildungsrelevanten Bereichen durch Emotionen ausdrücken. Es wird angenommen, dass solche Emotionen durch narrative Formen zum Ausdruck kommen und daher auch durch empirisch-rekonstruktive Methoden untersucht werden können.
Förderung: Antragsphase für eine DFG-Forschergruppe; Partner*innen: Universität zu Köln, Stiftung Universität Hildesheim, Bergische Universität Wuppertal, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Universität Bremen,: Zeitraum: ab 2026
Geplante Teilprojekte am Arbeitsbereich:
- Stories of Decline. Narrationen und Emotionen bei der Präsentation von Geschichte in historischen Ausstellungen (Prof. Dr. Martin Lücke)
- Zeitgefühle und Zeitpraktiken in sozialen Bewegungen (Dr. Matthias Sieberkrob)
DFG-Forschungsnetzwerk „Queere Zeitgeschichten im deutschsprachigen Europa“
Das DFG-Forschungsnetzwerk „Queere Zeitgeschichten im deutschsprachigen Europa“ untersucht die Geschichte von LSBTIQ*-Menschen und ihrer politischen Bewegungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich seit 1945. Es beleuchtet Veränderungen in Diskursen und Praktiken und die Rolle nicht-normativer Sexualitäten bei der Formung gesellschaftlicher Normen. Koordiniert wird es von Prof. Dr. Martin Lücke (Freie Universität Berlin), Dr. Andrea Rottmann (Freie Universität Berlin) und von Prof. Dr. Benno Gammerl (European University Institute Florence)
Förderung: DFG-Wissenschaftliche Netzwerke; Zeitraum: 2021–2025
Projektveröffentlichung: Benno Gammerl/Martin Lücke/Andrea Rottmann (Hg.): Handbuch Queere Zeitgeschichten.
- Band I: Räume, Bielefeld: transcript 2023 (Open Access)
- Band II: Differenzen, Bielefeld: transcript 2024 (Open Access)
- Band III: Bewegungen (erscheint 10/2025)
DFG-Forschungsgruppe 2265 „Recht – Geschlecht – Kollektivität“
Die DFG-Forschungsgruppe „Recht – Geschlecht – Kollektivität“ (FOR) untersucht Debatten über Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie betrachtet, wie Kollektive entstehen, sich stabilisieren und um gemeinsame Vorstellungen ringen – jeweils aus den Perspektiven von Recht und Geschlecht und fragt, wie sich gesellschaftliche Konflikte als juristisch normierte, vergeschlechtlichte Kollektivierungsprozesse manifestieren.
Förderung: DFG-Forschungsgruppe; Partner*innen: HU Berlin, TU Berlin, Universität Potsdam, Viadrina Frankfurt (Oder); Zeitraum: 2018–2024
Teilprojekte am Arbeitsbereich:
- Die Homosexuellenbewegung und die Rechtsordnung in der Bundesrepublik 1949–2002 (2018–20221, Bearbeiter*innen: Dr. Veronika Springmann, Adrian Lehne, M.Ed.)
- Menschenrechte und queere Geschlechter seit den 1970er Jahren (2021–2024, Bearbeiter*innen: Dr. Andrea Rottmann, Merlin Sophie Bootsmann, M.A.)
queerhistory@fu-berlin
Konzeption, Entwicklung und Evaluation von Lehr-Lernmaterial zum Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt für die akademische und schulische Lehre
Projekte am Arbeitsbereich
- „Queer History Lab" im Rahmen des FU-Verbundprojektes K2Teach – Know how to teach. Grundlegende Handlungskompetenzen für eine adaptive Unterrichtspraxis im Studium entwickeln (Programmlinie „Qualitätsoffensive Lehrerbildung" des Bundes und der Länder) (2019–2022, Bearbeiter: David Gasparjan, M.Ed.)
- Fortführung durch Mittel des Landes Berlin im Rahmen der Senatsinitiative "Beste Lehrkräftebildung“ (seit 2023; Bearbeiterin: Dr. Nina Reusch)
III. Abgeschlossene Projekte (Auswahl):
BMBF-Forschungsverbund „Geschichten in Bewegung: Erinnerungspraktiken, Geschichtskulturen und historisches Lernen in der deutschen Migrationsgesellschaft“
Das Verbundvorhaben untersuchte geschichtskulturellen Wandel in der deutschen Migrationsgesellschaft empirisch und entwickelt auf dieser Grundlage Zugänge und Konzepte historischen Lernens sowie Standards für die Erstellung inklusiver und zum reflexiven Umgang mit einer vielfältigen Geschichts- und Erinnerungskultur befähigenden Bildungsmaterialien.
Förderung: BMBF – Verbundausschreibung „Migration und gesellschaftlicher Wandel“ im Forschungsrahmenprogramms „Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften“; Partner*innen: Stiftung Universität Hildesheim, Universität Paderborn, Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für Internationale Schulbuchforschung Braunschweig, Georg-August-Universität Göttingen; Zeitraum: 2018–2021
Teilprojekt am Arbeitsbereich:
- Akteur*innen in Museen und Gedenkstätten und geschichtskultureller Wandel in Museen und Gedenkstätten (Bearbeiterinnen: Nina Paarmann, M.Ed., Cornelia Chmiel, M.Ed.)
Projektveröffentlichung: Viola Georgi/Martin Lücke/Johannes Meyer-Hamme/Riem Spielhaus (Hg.): Geschichten im Wandel. Neue Perspektiven für die Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft (Reihe „Public History – Angewandte Geschichte“), Bielefeld: transcript 2022 (Open Access)
„Demos Leben“ – Demokratiebildung in der Lehrer*innenbildung
Im von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanzierten Projekt „Demos Leben“ suchen der Arbeitsbereich Politikdidaktik und politische Bildung (FU Berlin), der Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte (FU Berlin) und der Arbeitsbereich Sachunterricht und seine Didaktik (HU Berlin) nach Möglichkeiten, Demokratiebildung in den einzelnen Phasen der Lehrer*innenbildung zu stärken und als festen Bestandteil zu implementieren.
Förderung: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie; Partner*innen: Arbeitsbereich Politikdidaktik und politische Bildung (FU Berlin), Arbeitsbereich Sachunterricht und seine Didaktik (HU Berlin); Zeitraum: 2018–2023, Bearbeiter*innen: Dr. Matthias Sieberkrob, Cornelia Chmiel, M.Ed.
„Shoah im schulischen Alltag“ – Historisches Lernen mit Video-Interviews von Überlebenden der Shoah in einer tabletbasierten Lernumgebung
In großer Zahl wurden in den vergangenen Jahren videographierte Zeitzeugen-Interviews zur Shoah für den Schulunterricht aufbereitet. Allerdings liegen bislang keine abgesicherten Kenntnisse darüber vor, welches historische Lernen anhand dieser Interviews stattfindet. Das Forschungsvorhaben zielte darauf ab, das durch diese Video-Interviews angeregte historische Lernen in einer Pilotstudie zu erforschen.
Förderung: u.a. Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“, Nationalfond der Republik Österreich für die Opfer des Nationalsozialismus, ; Partner*innen: Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, Zentrum Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen der PH Luzern, erinnern.at; Zeitraum: 2014–2015
Komplette Publikationsliste: Download als pdf (Stand 03/2025)
Meine zwölf wichtigsten Veröffentlichungen:
Monografien
- Einführung in die Public History (Reihe «UTB Einführungen»), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2018 (mit Irmgard Zündorf), 2020 Koreanische Übersetzung im Verlag Kyobo Books, «Blaue Reihe», übersetzt von Yongsook Jeong
- Männlichkeit in Unordnung. Homosexualität und männliche Prostitution in Kaiserreich und Weimarer Republik (Reihe «Geschichte und Geschlechter» Bd. 58), Frankfurt (Main): Campus 2008
Herausgeber*innenschaft
Handbücher
- Sebastian Barsch/Bettina Degner/Christoph Kühberger/Martin Lücke (Hg.): Handbuch Diversität im Geschichtsunterricht. Inklusive Geschichtsdidaktik, Schwalbach/Ts.: Wochenschau 2020
- Michele Barricelli/Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, 2 Bände, Schwalbach/Ts.: Wochenschau 2012, 2. Aufl. 2017
Weitere Herausgeber*innenschaften
- Viola Georgi/Martin Lücke/Johannes Meyer-Hamme/Riem Spielhaus (Hg.): Geschichten im Wandel. Neue Perspektiven für die Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft (Reihe „Public History – Angewandte Geschichte“), Bielefeld: transcript 2022
- Juliane Brauer/Martin Lücke (Hg.): Emotionen, Geschichte und historisches Lernen. Geschichtsdidaktische und geschichtskulturelle Perspektiven (Eckert. Die Schriftenreihe), Göttingen: V&R unipress 2013, peer-reviewed
Aufsätze
- Die Verfolgung lesbischer Frauen im Nationalsozialismus. Forschungsdebatten zu Gedenkinitiativen am Beispiel des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 70 (2022) 5, S. 422–440
- Erinnerungsarbeit, in: Paul Mecheril (Hg.): Handbuch Migrationspädagogik, Weinheim/Basel: Beltz 2016, S. 356–371
- Fühlen – Wollen – Wissen. Geschichtskulturen als emotionale Gemeinschaften, in: Juliane Brauer/Martin Lücke (Hg.): Emotionen, Geschichte und historisches Lernen. Geschichtsdidaktische und geschichtskulturelle Perspektiven (Eckert. Die Schriftenreihe), Göttingen: V&R unipress 2013, S. 93-106
- Im Dialog mit den Opfern. Shoah und historisches Lernen mit virtuellen Zeugnissen, in: Peter Gautschi/ Meik Zülsdorf-Kersting/ Béatrice Ziegler (Hg.): Shoa und Schule. Lehren und Lernen im 21. Jahrhundert, Zürich: Chronos 2013, S. 55-74 (mit Alina Bothe)
- Diversität und Intersektionalität als Konzepte der Geschichtsdidaktik, in: Michele Barricelli/Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Band I, Schwalbach/Ts.: Wochenschau 2012, S. 136-146
- Multiperspektivität, Kontroversität, Pluralität, in: Michele Barricelli/Martin Lücke (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Band I, Schwalbach/Ts.: Wochenschau 2012, S. 281-288