Militarisierung frühmittelalterlicher Gesellschaften. Erscheinungsformen, Regulierung und Wahrnehmung im westeuropäischen Vergleich
Projekt gefördert von der Fritz Thyssen Stiftung (01/2016-06/2020).
English version here.
Darstellung von Christus als Krieger, 9. Jahrhundert, Stuttgart Psalter, fol. 23.
Bevorstehende Publikation
Early Medieval Militarisation, hrsg. v. Ellora Bennett, Guido Berndt, Stefan Esders, Laury Sarti, Manchester, MUP, erscheint voraussichtlich Anfang 2020, mit Beiträgen von Ellora Bennett, Guido M. Berndt, Luc Bourgeois, Susanne Brather-Walter, Evangelos Chrysos, Simon Coupland, Svante Fischer, Stefano Gasparri, Hans-Werner Goetz, Kai Grundmann, Benjamin Hamm, Uta Heil, Edward James, Ryan Lavelle, Pablo Poveda Arias, Philip Rance, Michel Summer, Conor Whately und Thomas Wittkamp.
Projekt
Projektbeschreibung
Seit der ausgehenden Antike lässt sich im Westen Europas eine kontinuierliche Militarisierung der Gesellschaft feststellen, eine Entwicklung, die sich im Frühmittelalter intensivierte und zu einem grundlegenden Charakteristikum des Mittelalters insgesamt werden sollte. Diese Militarisierung ist durch Merkmale wie das Fehlen einer Abgrenzung der militärisch Tätigen gegenüber der zivilen Bevölkerung kennzeichnet, die über weite Bevölkerungsteile reichende Verbreitung von Waffen, und die insgesamt hohe gesamtgesellschaftliche Anerkennung kriegerischer Fähigkeiten, Tätigkeiten und Werte. Das vorzustellende Forschungsprojekt möchte dieses im gesamten westlichen Europa beobachtbare Phänomen erstmals grundlegend in seinen Erscheinungsformen und Auswirkungen auf die Formierung frühmittelalterlicher Gesellschaften untersuchen. In die Studie sollen sowohl moderne strukturgeschichtliche als auch mentalitätsgeschichtliche Ansätze einfließen.
Die Studie soll beispielhaft an den Gesellschaften des angelsächsischen Britannien und des langobardischen Italien durchgeführt werden, für deren Vergleich die Entwicklung im fränkischen Gallien den Referenzpunkt bildet. Die Auswahl dieser Untersuchungsfelder verdankt sich dem Umstand, dass diese (1) Merkmale einer Militarisierung aufweisen, die sich für eine vergleichende Untersuchung besonders eignen, (2) durch eine vielgestaltige Quellenüberlieferung dokumentiert sind, die Veränderungs- und Wahrnehmungsprozesse gleichermaßen zu untersuchen erlaubt, und (3) als nachrömische Reichsgründungen die Frage aufwerfen, in welchem Maße die Militarisierung als Folge von Veränderungen der spätrömischen Zeit oder als Konsequenz politischer Neuformierung im Zeichen poströmischer Königtümer zu verstehen sind.
Ausgehend von den spätantiken Voraussetzungen soll der zeitliche Fokus auf der Spanne zwischen dem 6. und späten 9. Jahrhundert liegen, innerhalb derer – so die Ausgangsvermutung – die Militarisierung ihre stärkste Ausprägung erfuhr. Der Untersuchungszeitraum umfasst die Periode seit der Verfestigung der nachrömerzeitlichen Herrschaften in Italien, Gallien und Britannien und endet mit dem durch die Einfälle der Wikinger und Sarazenen sowie innere Konflikte geprägten neunten Jahrhundert. Die Fallstudien versprechen für die geplanten Untersuchungen ebenso vielfältigen wie differenzierten Erkenntnisgewinn, berücksichtigt man etwa, dass es in Italien nie eine allumfassende Einbeziehung der gesamten Bevölkerung in die Kriegsführung gegeben hat, während im fränkischen Gallien ein Prozess von einer breiten Heranziehung der Bevölkerung zum Kriegsdienst hin zu einer Professionalisierung und Spezialisierung eines berittenen Heeres feststellbar ist, wohingegen in Britannien eine Spezialisierung der Kriegsführung erst mit den Umgestaltungen unter Alfred dem Großen am Ende des neunten Jahrhunderts erfolgte (womit sich auch das Ende der Studie um 900 rechtfertigt). Der Vergleich dient aber nicht nur der Sichtbarmachung solcher Unterschiede, sondern auch der Analyse ihrer Auswirkungen auf Gesellschaften in Konfrontation mit Krieg und Gewalt.
Die gesellschaftlichen Gegebenheiten, Wandlungsprozesse und zeitgenössische Wahrnehmung sollen dabei in den Blick genommen werden, um auch den Begriff „Militarisierung“ näher zu qualifizieren, seine Intensität zu skalieren und die von ihm vornehmlich betroffenen Wirkungsfelder zu betrachten. Dabei wird die Wechselbeziehung von Gesellschaft und Heerwesen zu untersuchen sein, daneben sind aber auch begriffsgeschichtliche und archäologische Befunde in die Überlegungen mit einzubeziehen. Ziel des Projektes ist, zu untersuchen, welche militärischen Strukturen die frühmittelalterlichen Gesellschaften prägten, welche Veränderungen aufgrund der Konfrontation mit Krieg und Gewalt zu beobachten sind und welche Auswirkungen diese äußeren Gegebenheiten auf die zeitgenössische Vorstellungswelt und Werte hatten. Die vergleichende Herangehensweise soll helfen das Phänomen der Militarisierung insgesamt zu erfassen, indem zwischen allgemeinen Merkmalen und Faktoren und solchen, die fallspezifisch nur unter besonderen Umständen zu finden sind, unterschieden werden kann.
Mit der umfassenden Untersuchung des Phänomens der Militarisierung möchte dieses Forschungsprojekt sich erstmalig einem zentralen Aspekt der historischen und gesellschaftlichen Entwicklung in der für die Entstehung Europas formativen Epoche des frühen Mittelalters widmen. Dieser soll nicht nur mit Blick auf spezifische Konstellationen und Regionen analysiert, sondern im Vergleich auch als Charakteristikum dieser Epoche des Umbruchs insgesamt erfasst und profiliert werden, um damit dazu beizutragen, die Prozesse, die zur Entstehung mittelalterlicher Gesellschaften geführt haben, besser zu verstehen.
Anglelsächsisches Schwert, 6. Jahrhundert, gefunden auf der Isle of Wight. British Museum in London.
Projektmitglieder
Projektleitung
Projektmitarbeiter
Kooperationspartner
Dr. Philipp von Rummel (Deutsches Archäologisches Insttitut)
Dr. Ryan Lavelle (University of Winchester).
Ehemalige Mitarbeiter
Cosima von Hohenthal
Alexander Schie
Tagungen, Workshops und Round Table Discussions
Early Medieval Militarisation. An Archaeological Perspective
Internationale Tagung, Freiburg, 28. bis 29. November 2018 (organisiert in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut sowie dem Institut für Archäologie des Mittelalters der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg).
Tagungsort: Großer Saal, Haus zur lieben Hand, Löwenstraße 16, 79098 Freiburg im Breisgau.
Den Poster sowie Flyer finden Sie hier.
Einen ausführlichen Tagungsbericht von Guido M. Berndt finden Sie hier.
28. November
9:00-09:30 Laury Sarti (Freiburg), Welcome and Introduction.
09:30-13:00 Sektion I: Weapon Burials (Moderation: Sebastian Brather)
Benjamin Hamm (Freiburg): Change of habit equals change of values? Burials of military men between 300 and 500 A.D.
Hubert Fehr (Tierhaupten), Mass militarization in the 6th and 7th centuries?
James Harland (Northumbria), Militarisation in unexpected places? Rethinking narratives about ethnicity and the post-Roman transition at the Early Anglo-Saxon Cremation Cemetery of Spong Hill, Norfolk
Susanne Brather-Walter (Freiburg): Militarisation in the female burial evidence.
14:30-16:00 Sektion II: Military Settlements (Moderation: Philipp von Rummel, Berlin)
Dawn Hadley (York), Warriors in Context: the Viking 'Great Army' and its followers.
Stephen Harrison (Glasgow) Viking Camps in Ireland – New Evidence and New Interpretations
16:30-18:00 Sektion III: Weapons and Warriors (Moderation: Stefan Esders, Berlin)
Ellora Bennett (Berlin), Symbolising militarisation. Some considerations on the importance of weapons in early Anglo-Saxon burials
Guido Berndt (Berlin): Weapons as signifiers of militarisation in Lombard Italy. Some historiographical and archaeological perspectives.
29. November
9:00-10:30 Sektion IV: Military Fortifications (Moderation: Ryan Lavelle, Winchester)
Luc Bourgeois (Caen): Recent research on fortifications in France 850-1000: new themes and new questions.
Alexandru Madgearu (Bucharest), The Byzantine Danubian borderland in the 10th-12th centuries
11:00-13:00 Sektion V: Comparing Early medieval Militarisation (Moderation: Laury Sarti)
Svante Fischer (Uppsala), Early medieval militarisation in Scandinavia and the outskirts of Rome. A comparative perspective.
Final discussion
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Round Table Discussion zum Thema "The Militarisation of Early Medieval Societies" am International Medieval Congress, University of Leeds, Vereinigtes Königreich (3. Juli 2018).
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Tagung: "Reflections of a Militarised World? Perceptions and conceptions of war and the military in the early Middle Ages (ca. 500-1000)"
Internationale Tagung, Berlin, 19. bis 21. September 2017.
Den Tagungsbericht finden Sie hier.
Hier finden Sie die gedruckte Fassung des Posters und des Flyers.
19. September
13:30-13:45
Stefan Esders (Berlin), Introduction. The ‘Post-Roman Militarization Index’ and the Early Medieval Kingdoms.
13:45-15:15 Sektion I: Assessing Militarisation (Moderation: Miriam Czock, Duisburg-Essen)
Edward James (London), Militarisation. Twenty Years On.
Laury Sarti (Freiburg), Perceptions and Conceptions of War and the Military as Reflections of a Militarised World.
15:15-15:45 Kaffeepause
15:45-17:15 Sektion II: War and Christian Thought (Moderation: Miriam Czock)
Uta Heil (Wien), Swords in Christian Hands. Reflections on Gregory the Great.
Hans-Werner Goetz (Hamburg), Holy Wars? Religious Wars? The Perception of Religious Motives of Warfare against non-Christian Enemies in Ninth-Century Chronicles.
17:15-17:30 Kaffeepause
17:30-18:15 Yannis Stouraitis (Wien), Just war in Leo VI’s Tactica as a Hallmark of Imperial Romanness in early tenth-century Byzantium.
20. September
9:00-10:30 Sektion III: Assessments of the Warrior (Moderation: Ryan Lavelle, Winchester)
Ellora Bennett (Berlin), Construction of the Enemy in Pre-Viking England.
Thomas Wittkamp (Freiburg), Weapons and Warriors in the Gesta Karoli of Notker the Stammerer – Evidence of a Militarised World?
10:30-11:00 Kaffeepause
11:00-12:30 Sektion IV: Perceptions of Military Combat (Moderation: Stefan Esders)
Stefanie Dick (Bonn), Krieg und Gewalt in der Darstellung des Paulus Diaconus
Guido M. Berndt (Berlin), Lombard Warfare. Some Observations from the Perspective of Non-Lombard Sources.
12:30-14:00 Mittagessen
14:00-17:30 Thomas Scharff (Braunschweig), Defining battle in the Carolingian Age. Perceptions, Attributions and Appraisals.
Michel Summer (Freiburg), Images of war? A Reconsideration of the Figural Scenes on Early Medieval Helmets and other Items from north-western Europe
15:30-16:00 Kaffeepause
16:00-17:30 Sektion V: Representations of Warfare (Moderation: Ryan Lavelle, Winchester)
Magali Coumert (Brest), Violence, Trickeries and Fights in Origin Accounts of the early Middle Ages.
Stefano Gasparri (Venedig), “Gens Germana gente ferocior”. Lombards and Warfare between Representation and Reality.
21. September
8:30-10:00 Sektion VI: Why battles were fought (Moderation: Laury Sarti)
Pablo Poveda Arias (Salamanca), The Role of War in the Construction of Visigothic Kingdom in Hispania (507–589). Motivations, Perceptions and Factors of Military Cohesion.
Etienne Renard (Namur), Motives and Justification for Frankish Military Campaigns.
10:00-10:30 Kaffeepause
10:30-12:00 Sektion VII: Assessments of Fighting (Moderation: Laury Sarti)
Simon Coupland (Cambridge), Warrior or Wimp? Charles the Bald as Military Commander.
Philip Rance (Berlin), “Displaying Many Wounds”. The Portrayal and Symbolism of Combat Injuries in early Medieval Warfare (4th-7th centuries).
12:00-12:15 Kaffeepause
12:15-13:00 Ryan Lavelle (Winchester) und Philipp von Rummel (Berlin), Summary and Final Remarks.
Unser Projekt am International Medieval Congress (Leeds) 2017 !
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The Other Look at Early Medieval Societies – the Phenomenon of Militarisation (Sektionsserie)
Although early medieval societies underwent a continual process of militarisation, this is a subject that only recently has come into the focus of modern research. These sessions collect papers dealing with different aspects of this phenomenon by using regional case studies as well as subject-related approaches.
Sektion I: Comparative approaches to early medieval militarisation
Moderation: Stuart Airlie (Glasgow)
1. Ralph Mathisen (Urbana-Champaign), “Not ‘the Other’: Barbarians and the End of the Western Roman Empire”
2. Edward James (London), “On the Militarisation of post-Roman Aquitaine”
3. Kai Grundmann (Berlin), “Gothic Italy – A (De)Militarized Society? The Dark Side of Ethnic Identity”
Sektion II: Early medieval military organisation
Moderation: Roland Steinacher (Berlin)
1. Ellora Bennett (Berlin), “‘Weapon-bearers’ and Warriors in Early Anglo-Saxon England”
2. Christoph Haack (Tübingen), “Carolingian Levies. Military Service and Local Communities. Peasant milita or Aristocratic Cavalry Force?”
3. Ryan Lavelle (Winchester), “The Evidence for Alfredian Military Reforms in their Ninth-Century Context: What can we Know?"
Sektion III: Using early medieval weapons
Moderation: Christopher Heath (Manchester)
1. Guido M. Berndt (Berlin), “Martiality and Beyond”
2. Irene Barbiera (Padua), “The Social Meaning of Weapon Burials in Early Medieval Italy”
3. Attila P. Kiss (Szeged), “The Military Force and Weapons of the Gepids in Light of the Written and Archaeological Sources”
4. Daniel Föller (Frankfurt), “Fight for your right! Using Weapons as Legal Remedies in Carolingian Europe”
Workshop: "Military Organisation and Society in the post-Roman World"
Datum: 15. bis 16. August 2016.
Ort: Friedrich-Meinecke-Institut (Koserstrasse 20, 14195 Berlin), Raum A 185.
Montag, 15. August
13:30-15:30
Laury Sarti und Stefan Esders, Introduction.
Philip Rance, Soldier and Civilian in the Byzantine Empire c.600–c.900. A Militarised Society?
16:00-18:00
Roland Steinacher, Pannonia as the Empire's Drill-Ground.
Matthias Hardt, Avars and Slavs – A military Relation?
Dienstag 16. August
9:00-11:00
Kai Grundmann, ‘Clipeus and Gladius of the Roman People’? Administration and Operations of the Ostrogothic Army in Italy.
Guido M. Berndt, The Role of the Military in Lombard Italy. Some Preliminary Considerations.
11:15-12:15
Leif I. R. Petersen, The Imperial Foundations of Frankish and Visigothic Military Organization: Some Methodological Considerations.
14:00-16:00
Ellora Bennett, The Anglo-Saxon Military before Alfred. An Overview.
Ryan Lavelle, The Development of Military Reforms under Alfred the Great of Wessex (871–899). A Review of Current Scholarship.
16:20-18:00
Philipp von Rummel und Lukas Bothe: Summary and Conclusions
Final Discussion
Den Flyer zum Workshop finden Sie hier und auf HSozKult.
Der deutschsprachigeTagungsbericht von Guido M. Berndt (veröffengtlicht über das Portal Militärgeschichte) kann hier eingesehen werden, der englischsprachige Bericht von Ellora Bennett findet sich hier (publiziert über HSozKult).
Interne Arbeitstreffen
03/02/2016: Grundlegende Diskussion zum Projektthema und Organisatorisches.
24/02/2016: Definition von 'Militarisierung' und Besprechung von Edward James 'The Militarization of Roman Society, 400-700' (1997).
06/04/2016: Besprechung von mehreren Aufsätzen zur Militarisierung im spätantiken Gallien.
16/06/2016: Einführende Besprechung zum angelsächsischen Militär.
30/09/2016: Diskussion zum langobardischen Militärwesen mit Bezug auf Paulus Diaconus.
10/11/2016: Die volkssprachlichen Begriffe in den frühmittelalterlichen leges.
02/02/2017: Ideen und Vorstellungen als Quelle.
09/05/2017: Militarisierung frühmittelalterlicher Gesellschaften: inhaltliche Diskussion und Tagungsorganisation.
16/01/2018: Aktueller Arbeitsstand und Diskussion offener Fragen.
15/05/2018: Aktuelle Forschungsfragen zur Militarisierung und Organisation einer dritten Tagung.
Materialien und Publikationen
Bibliographie zum Projekt (Stand Winter 2016).
Publikationen (vorbereitend und im Rahmen des Projektes entstanden)
Berndt, G. M., (2007), Konflikt und Anpassung: Studien zu Migration und Ethnogenese der Vandalen (Historische Studien 489), Husum.
Sarti, L., (2007), Charakteristik und gesellschaftliche Bedeutung von Waffenträgern im merowingischen Gallien des 6. Jahrhunderts, Magisterarbeit Hamburg 2007 (Propylaeum.DOK. Publikationsplattform Altertumswissenschaften), Heidelberg.
Esders, S., (2008), „Les implications militaires du serment dans les royaumes barbares (Vè–VIIè siècles)“, in M. Auzepy und G. Saint-Guillain (Hrsg.), Oralité et lien social au Moyen Âge (Occident, Byzance, Islam). Parole donnée, foi jurée, serment, Paris, 17–24.
Esders, S., (2008), Grenzen und Grenzüberschreitungen. Religion, Ethnizität und politische Integration am Rande des oströmischen Imperium (4.–7. Jh.), in F. Rexroth und W. Huschner (Hrsg.), Gestiftete Zukunft im mittelalterlichen Europa. Festschrift für Michael Borgolte zu seinem 60. Geburtstag, Berlin 2008, S. 3–28.
Esders, S., (2009), „Öffentliche Abgaben und Leistungen im Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter: Konzeptionen und Befunde“, in T. Kölzer und R. Schieffer (Hrsg.), Von der Spätantike zum frühen Mittelalter. Kontinuitäten und Brüche, Konzeptionen und Befunde, 189–244.
Esders, S., (2009), „Rechtliche Grundlagen frühmittelalterlicher Staatlichkeit: der allgemeine Treueid“, in W. Pohl (Hrsg.), Der frühmittelalterliche Staat – europäische Perspektiven (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 16), Wien, 423–434.
Esders, S., (2009), Sacramentum fidelitatis. Untertaneneid und Militärorganisation im früheren Mittelalter, unveröffentlichte Habilitationsschrift, 2. Aufl., Universität Bochum.
Lavelle, R., (2010), Alfred's Wars: Sources and Interpretations of Anglo-Saxon Warfare in the Viking Age (Warfare in History), Woodbridge.
Berndt, G. M., (2011), „Beute, Schutzgeld und Subsidien. Formen der Aneignung materieller Güter in gotischen Kriegergruppen, in: Lohn der Gewalt. Beutepraktiken von der Antike bis zur Neuzeit“, in H. Carl und H.-J. Bömelburg (Hrsg.), Lohn der Gewalt: Beutepraktiken von der Antike bis zur Neuzeit (Krieg in der Geschichte 72), Paderborn, 121–148.
Esders, S., (2011) «Eliten» und «Strafrecht» im frühen Mittelalter. Überlegungen zu den Bußen- und Wergeldkatalogen der Leges barbarorum, in F. Bougard, H.-W. Goetz und R. Le Jan (Hrsg.), Théories et pratiques des élites au haut Moyen Âge (Collection Haut Moyen Âge 13), Turnhout, S. 261–282.
Berndt, G. M., (2012), „Der rex Francorum Childerich, die Umstrukturierung der Macht in Gallien und ein Grab in Tournai. Indizien für einen Wechsel der Religion“, in N. Krohn und S. Ristow (Hrsg.), Wechsel der Religionen – Religion des Wechsels. Tagungsbeiträge der Arbeitsgemeinschaft Spätantike und Frühmittelalter 5. Religion im archäologischen Befund (Studien zu Spätantike und Frühmittelalter 4), Hamburg, 167–192.
Esders, S., (2012) Spätantike und frühmittelalterliche Dukate. Überlegungen zum Problem historischer Kontinuität und Diskontinuität, in H. Fehr und I. Heitmeier (Hrsg.), Die Anfänge Bayerns. Von Raetien und Noricum zur frühmittelalterlichen Baiovaria, St. Ottilien 2012 (Bayerische Landesgeschichte und europäische Regionalgeschichte 1), 425–462.
Esders, S., (2012) Die Integration der Barbaren im Lichte der römischrechtlichen Abtretung (cessio) fiskalischer Forderungen. Ein Beitrag zur Entstehung des nachrömischen Privilegienzeitalters, in P. Porena und Y. Rivière (Hrsg.), Expropriations et confiscations dans L'Empire tardif et les royaumes barbares. Une approche régionale (Collection de l'École francaise de Rome 470), Rom, 29–47.
Esders, S., (2012), „‘Faithful believers’. Oaths of Allegiance in Post–Roman Societies as Evidence for Eastern and Western ‘Visions of Community’, in W. Pohl, C. Gantner und R. E. Payne (Hrsg.), Visions of community in the post-Roman World. The West, Byzantium and the Islamic world, 300–1100, Farnham, 357–374.
Lavelle, R., (2012), "Campagnes et stratégies des armées anglo-saxonnes pendant l’époque viking", Médiévales, 63, 123–144.
Berndt, G. M., (2013), „Murder in the Palace. Some Consideration on Assassinations in Late Antiquity and the Early Middle Ages“, in C. Dietl und T. Knäpper (Hrsg.), Regeln der Gewalt. Rules of Violence, Berlin – Boston, 31–47.
Berndt, G. M., (2013) „Aktionsradien gotischer Kriegergruppen”, in Frühmittelalterliche Studien 47, 7–52.
Esders, S., (2013), Zur Entwicklung der politischen Raumgliederung im Übergang von der Antike zum Mittelalter: Das Beispiel des pagus, in O. Dally und F. Fless u. a. (Hrsg.), Politische Räume in vormodernen Gesellschaften. Gestaltung – Wahrnehmung – Funktion, Berlin, 195–211.
Sarti, L., (2013), Perceiving War and the Military in Early Christian Gaul (ca. 400–700 A.D.), (Early Middle Ages, Bd. 22), Leiden – Boston.
Sarti, L., (2013), „Die Identität des Kämpfenden nach dem Zusammenbruch des römischen Militärwesens in Gallien“, Archiv für Kulturgeschichte, 95,2, 309–332.
Esders, S., (2014), „Konstans II. (641–668), die Sarazenen und die Reiche des Westens. Ein Versuch über politisch–militärische und ökonomisch–finanzielle Verflechtungen im Zeitalter eines mediterranen Weltkrieges”, in J. Jarnut und J. Strothmann (Hrsg.), Die Merowingischen Monetarmünzen als Quelle zum Verständnis des 7. Jahrhunderts in Gallien (MittelalterStudien), München, 189–241.
Esders, S., (2014), „Wergeld und soziale Netzwerke im Frankenreich", in: S. Patzold und K. Ubl (Hrsg.), Verwandtschaft, Name und soziale Ordnung (300–1100), Berlin - New York 2014 (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Ergänzungsband 90), 141–160.
Esders, S., (2014), „Nordwestgallien um 500. Von der militarisierten spätrömischen Provinzgesellschaft zur erweiterten Militäradministration des merowingischen Königtums", Mischa Meier und Steffen Patzold (Hrsg.), Chlodwigs Welt. Organisation von Herrschaft um 500, Stuttgart (Roma aeterna 3), 339–336.
Berndt, G. M., (2015), Strategies of Representation: Minting the Vandal Regnum, hg. von S. Solway, Medieval Coins and Seals: Constructing Identity, Signifying Power, Turnhout, 83–108.
Berndt, G. M., (2016), Gewaltsame Konflikte und einträgliche Kooperationen. Die Krieger Theoderichs im Osten und Westen des spätrömischen Reichs, in: Osten und Westen 400–600 n. Chr. Kommunikation, Kooperation und Konflikt (Roma Aeterna. Beiträge zu Spätantike und Frühmittelalter 4), hg. von Carola Föller und Fabian Schulz, Stuttgart 2016, 193–213.
Berndt, G. M., und Wiemer, H.-U. (2016), Instrumente der Gewalt: Bewaffnung und Kampfesweise gotischer Kriegergruppen, in: Millennium. Jahrbuch zu Kultur und Geschichte des ersten Jahrtausends n. Chr. 13, 141-21
Esders, S., (2016), Gallic Politics in the Sixth Century, in: A. C. Murray (ed.), A Companion to Gregory of Tours, Leiden, 429–461.
Esders, S., (2016), Spätrömisches Militärrecht in der Lex Baiuvariorum, in: F. Botta and L. Loschiavo (eds.), Civitas, iura, arma. Organizzazioni militari, istituzioni giuridiche e strutture sociali alle origini dell'Europa (sec. III–VIII). Atti del Seminario internazionale Cagliari 5–6 ottobre 2012, Lecce 2015, S. 43–78. Slightly extended English version in: Late Roman Military Law in the Bavarian Code, in: clio@thémis10 (2016) (La forge du droit. Naissance des identités juridiques en Europe (IVe–XIIIe siècles).
Esders, S., (2016), Wergild and social practice in the early middle ages: A 9th-century Reichenau fragment and its context, in: Osamu Kano and Jean-Loup Lemaitre (eds.), Entre texte et histoire. Études d'histoire médiévale offertes au professeur Shoichi Sato, Paris 2015, 117-127.
Lavelle, R., (2016), "Controlling and Contesting Urban Spaces: Rulers and Urban Communities in Southern England and Northern France from the Later 9th to 11th Century", in N. Christie und H. Herold (Hrsg.), Fortified Settlements in Early Medieval Europe. Defended Communities of the 8th-10th Centuries, Oxford, 158-174.
Sarti, L., (2016), „Die spätantike Militärpräsenz und die Entstehung einer militarisierten 'Grenzgesellschaft' in der nordwesteuropäischen limes-Region“, in C. Rass (Hrsg.), Militärische Migration vom Altertum bis zur Gegenwart (Studien zur Historischen Migrationsforschung 30), Paderborn, 43–56.
Sarti, L., (2016), „Eine Militärelite im merowingischen Gallien? Versuch einer Eingrenzung, Zuordnung und Definition", Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 124.2 (2016), 271–295.
Berndt, G. M., (2017), “The Goths Drew their Swords Together”. Individual and Collective Acts of Violence by Gothic Warlords and their War Bands, in Killing or Being Killed: Bodies in Battle Perspectives on Fighters in the Middle Ages (Mainzer Historische Kulturwissenschaften), hg. von Jörg Rogge, Bielefeld 2017, 15–40.
Berndt, G. M., (2017), "Zur Materialität der Gewalt: Waffen gotischer Krieger" (mit H.-U. Wiemer), in: Gewaltgemeinschaften. Entstehung, Kohäsionskraft und Zerfall, hg. von Winfried Speitkamp, Göttingen, 41-66.
Lavelle, R., (2017), "Perceiving and Personifying Status and Submission in Pre-Viking England: Some Observations on a Few Early Hostages", in M. Bennett und K. Weikert (Hrsg.), Medieval hostageship, c. 700-c. 1500 : hostage, captive, prisoner of war, guarantee, peacemaker, New York/London, 36-59.
Sarti, L., (2017), "The Military, the Clergy and Christian Faith in sixth-century Gaul", Early Medieval Europe 25.2, 162–185.
Esders, S., (2018), "Die Capitula de expeditione Corsicana Lothars I. vom Februar 825. Überlieferung, historischer Kontext, Textrekonstruktion und Rechtsinhalt", in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 98, 91-144.
Berndt, G. M., (2018), "Gewaltsame Ressourcenbeschaffung. Zu einigen raubwirtschaftlichen Praktiken gotischer Kriegergruppen", in Pillages, tributs, captifs: prédation et sociétés de l’Antiquité tardive au haut Moyen Âge – Plünderungen, Tributzahlungen, und Gefangennahmen: die Aneignung von fremdem Eigentum von der Spätantike zum frühen Mittelalter (Histoire ancienne et médiévale, Bd. 153), hg. von Rodolphe Keller und Laury Sarti (Paris: Éditions de la Sorbonne), 69-88.
Berndt, G. M., (2018), "Raids, Invasions, and Migrations. Some Considerations about Gothic Warlords and their Warrior Groups", in: Le migrazione nell'alto medioevo. Atti delle settimane di studio LXVI Congresso Internazionale di studi sull'Alto Medioevo (Spoleto, 5-11 aprile 2018), Spoleto 2019, Bd. 1, 237-265.
Sarti, L., (2018) „Methoden, Bedeutung und Legitimation der Aneignung von fremdem Eigentum am Übergang von der Antike zum Mittelalter. Zusammenfassung und Diskussion“, in R. Keller und L. Sarti (Hrsg.), Pillages, tributs, captifs: prédation et sociétés de l’Antiquité tardive au haut Moyen Âge – Plünderungen, Tributzahlungen, und Gefangennahmen: die Aneignung von fremdem Eigentum von der Spätantike zum frühen Mittelalter (Histoire ancienne et médiévale, Bd. 153), hg. von Rodolphe Keller und Laury Sarti (Paris: Éditions de la Sorbonne), 179-193.
Berndt, G. M., [im Druck], Insurgency and Counterinsurgency in Lombard Italy (ca AD 600-700), in: Conflict and Violence in Medieval Italy, 568-1154, hg. von Christopher Heath und Robert Houghton, Amsterdam 2018.
Berndt, G. M., [im Druck], Theoderich vs. Theoderich – Zur Konkurrenz gotischer Warlords im Osten des Römischen Reiches, in Cities, Territories and Identities (1st International Conference „Roman and Late Antique Thrace“), hg. von Lyudmil Vagalinski.
Berndt, G. M., [im Druck], Formen der Herrschaftsorganisation in poströmischen regna des 5. und 6. Jahrhunderts. Die Königreiche Geiserichs in Africa und Theoderichs in Italien, in Die Interaktion von Herrschern und Elitengruppen in imperialen Ordnungen (Das Mittelalter. Beihefte), hg. von Wolfram Drews, München.
Berndt, G. M., [im Druck], Die Darstellung von Kontingenz und ihrer Bewältigung in Quellen zum ostgoten- und langobardenzeitlichen Italien, in: Gallien zwischen imperium und regna. Die Darstellung von Kontingenz und ihrer Bewältigung (Macht und Herrschaft, Schriftenreihe des SFB 1167), hg. von Matthias Becher und Hendrik Hess.
Sarti, L., (2018), „Der fränkische miles: weder Soldat noch Ritter“, in Frühmittelalterliche Studien 52.1, 99–117.
Sarti, L., [ [erscheint 2019], „The Military and its Role in Merovingian Society“, Bonnie Effors und Isabel Moreira (Hrsg.), Oxford Handbook of the Merovingian World, Oxford.
Sarti, L., [erscheint 2019], „Militärische Wertvorstellungen und männliche Identität im merowingischen Gallien“, in Amalie Fößel (Hrsg.), Gewalt, Krieg und Gender im Mittelalter (Bern: Peter Lang).
Sarti, L., [erscheint 2019], „Der merowingische Heilige als Krieger“, in Michael Grünbart (Hrsg.), Die Militarisierung der Heiligen (in Vorbereitung).
Bennett, E., G. M. Berndt, S. Esders & L. Sarti [erscheint 2020], "Introducing Early Medieval Militarisation (ca. 400–900)", in Early Medieval Militarisation, Manchester: MUP (in Vorbereitung).
Sarti, L., [erscheint 2020], "Military Identities in the post-Roman West“, in Philip Rance (Hrsg.) Companion to Military Culture in Late Antiquity (Warfare in the Ancient Mediterranean World), Leiden/New York.
Weitere Vorträge und Präsentationen
Sarti, L., „Miles und militunia. Ein (Begriffs)Paar zwischen Unfreiheit und Kriegsdienst?“, Beitrag im Rahmen der Tagung „Gewalt, Krieg und Gender im Mittelalter“, Hannover, organisiert durch den Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters der Universität Duisburg-Essen (13/07/2016).
Berndt, G. M. "Zur Militarisierung der Gesellschaft im langobardenzeitlichen Italien", FU Berlin, FK (14/07/2016).
Sarti, L., „Ein vorbildlicher Krieger! Der Heilige und sein Kampf gegen sich selbst“, Beitrag im Rahmen der Tagung zum Thema „Die Militarisierung der Heiligen“, organisiert von Prof. Dr. Michael Grünbart, Münster (01/02/2017).
Berndt, G. M. "Bewaffnung, Ausrüstung und Kampfesweise der Langobarden in Italien (568-774)", FU Berlin, FK (14/02/2017).
Berndt, G. M. "Die Waffen der Langobarden II", FU Berlin, FK (23/05/2017).
Sarti, L., „Der merowingische Heilige als Krieger“, Beitrag im Rahmen des Landesgeschichtlichen Kolloquiums des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte I der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (13/06/2017).
Berndt, G. M. "Die Langobarden in Italien. Eine militarisierte Gesellschaft?", LMU München (12.07.2017).
Berndt, G. M. "(Not) the 'anarchists of the Völkerwanderung' – New Approaches to the Military History of the Lombards", Uni Tübingen (19/07/2017).
Berndt, G. M. & S. Esders, "Der Aufstand des langobardischen dux Alahis und seine Erzählung durch Paulus Diaconus" FU Berlin, FK (14/11/2017).
Sarti, L., "Der fränkische miles: weder Soldat noch Ritter", Landesgeschichtlichen Kolloquiums des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte I, University Freiburg (05/06/2018).
Sarti, L., „Militarisierungstendenzen im frühmittelalterlichen Italien, Gallien und England und deren (Be)deutung“, Kolloquium, Braunschweig (16/01/2019).
Sarti, L., „Frühmittelalterliche Militarisierung. Militär und Gesellschaft im europäischen Vergleich (500–900)“, Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung „Krieg und Frieden in historischer Perspektive“, Universität Freiburg (21/01/2019 ).
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