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Prof. Dr. Julia Hoffmann-Salz

Foto_Homepage_Hoffmann-Salz

Friedrich-Meinecke-Institut

Alte Geschichte

Gastprofessorin

SoSe 2021 bis WiSe 2022/23

1997 bis 2003
Studium der Fächer Alte Geschichte, Mittelalterliche und Neuere Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität Bonn

2004 bis 2006
Stipendiatin der Graduiertenförderung der Universität Bonn

2006 bis 2021
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Institut, Abt. Alte Geschichte, Universität zu Köln, bei Prof. Dr. P.F. Mittag

2011
Promotion an der Universität Bonn

 

2018 bis 2021
Akademische Rätin auf Zeit am Historischen Institut, Abt. Alte Geschichte, Universität zu Köln

 

2020
Habilitation an der Universität zu Köln

 

Seit April 2021

Vertretung des Arbeitsbereichs Prof. E. Baltrusch, FU Berlin

 

Forschungsgebiete:

  • Römische Geschichte - Insbesondere Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Kaiserzeit
  • Regionalgeschichte - Insbesondere Hispanien, Africa, Syrien, Judäa, Arabia
  • Griechische Geschichte - Insbesondere Geschichte der Seleukiden, der Hellenistischen Welt, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte



Forschungsprojekte:

Use and Meaning of Caves in the Eastern Mediterranean Traditions 1000 BCE to 1000 CE

Challenging the Greek and Roman paradigm that caves automatically point either to gods and monsters or humans outside civilization, the project wants to explore the specific uses and meanings of caves in the Eastern Mediterranean traditions over two millennia. Sources such as Flavius Josephus or the Books of the Maccabees allow us a glimpse of a quite different perception of landscape and caves in the ancient Near East, that is also visible in the older Jewish tradition. Thus, some of the most crucial moments of action for Jewish ‘heroes’ take place in caves, such as the encounter between Saul and David near Engedi. By bringing together colleagues of a wide range of academic fields and making use of an equally wide range of sources from archaeology, epigraphy, papyrology, numismatics and the literary tradition, we want to decipher the specific meanings of caves in the different traditions of the Near East and contextualize the sources on the uses of caves in their user’s own mentality. Thereby, we seek to liberate our interpretation of these users from the Greek and Roman paradigm, that has so far hindered an unbiased understanding of the peoples of the ancient Near East.

Project partners at the FU, Berlin: Prof. Dr. Eva Cancik-Kirschbaum, Prof. Dr. Tonio Sebastian Richter; at the Hebrew University, Jerusalem: Prof. Dr. Daniel R. Schwartz, Dr. Uri Davidovich, Dr. Lee Mordechai

Digital Workshop September 15th-16th 2022: Use and Meaning of Caves in the Eastern Mediterranean Traditions 1000 BCE to 1000CE

 

Die, deren Namen nicht genannt werden dürfen? Hellenistische Reiche und ihre Feinde (323 bis 30 v. Chr.)

Während die griechische Welt zunächst durch gewaltsame Konflikte der Stadtstaaten untereinander geprägt war, bei der die jeweiligen Gegner als ‚Gleiche‘, weil auch Griechen, angesehen wurden, sorgten die Perserkriege, in denen sich eine Koalition griechischer Städte gegen die Achaimeniden erwehren mussten, für eine Veränderung der Feindkonstruktionen. ‚Der Feind‘ war jetzt ein externer Gegner, ‚der Perser‘, der als Fremder, als Barbar, codiert wurde. Aber die hellenistischen Reiche fanden sich in genau den geographischen Zonen, die zuvor zu einem solchen ‚barbarischen Feind‘, nämlich dem Achämenidenreich, gehört hatten. Führten die hellenistischen Herrscher die von Alexander begonnene Politik der kulturellen Kooperation und ‚Ent-Barbarisierung‘ weiter oder wählten sie einen anderen Weg? Und was taten die hellenistischen Reiche, wenn ihre Feinde nicht ‚Barbaren‘ waren, sondern andere hellenistische Reiche, die für sich ebenfalls eine griechische Abstammung reklamierten? Ganz offenbar taten sich die hellenistischen Reiche schwer mit der Frage, wie ihre Feinde zu konzeptualisieren waren – im sog. Borsippa-Zylinder benennt Antiochos I. seine Feinde nicht konkret und auch Ptolemais III. ließ in der berühmten Inschrift von Adulis nicht konkret benennen, gegen wen er seine Erfolge erzielte. Aber wie konnten militärische Erfolge, Sieghaftigkeit und damit auch Begünstigung durch die Götter propagiert werden, wenn man die Feinde nicht beim Namen nennen wollte? Das Projekt fragt, wie die hellenistischen Reiche mit diesem Dilemma der Konzeptualisierung von Feinden in ihren Legitimierungsstrategien umgingen und wie Feindbilder unter diesen Bedingungen codiert werden konnten.

 

Im Land der räuberischen Nomaden? Die Eigenherrschaften der Ituräer und Emesener zwischen Seleukiden und Römern

Einige dieser Gemeinschaften, die in der Spätphase des Seleukidischen Reiches auf dessen Boden eigenständige Herrschaftsbereiche etablierten, werden in den Quellen und/oder der Forschung als Araber bzw. als arabische Nomaden verstanden. So auch die Ituräer, die in besonderer Weise in den Quellen – und in deren Folge in der älteren Forschung – als Negativbeispiel für eine solche Herrschaftsetablierung auffallen. So beschreibt etwa Strabon ihr Herrschaftsgebiet mit folgenden Worten: „Die gebirgigen Teile werden sämtlich von Ituraiern und Arabern, Übeltäter allesamt, bewohnt (die Ebene dagegen von Bauern […].)“ (Strab. 16, 2, 18, Übersetzung von S. Radt). Meine Arbeit kann dagegen zeigen, dass es sich bei den Eigenherrschaften der Ituräer und ihrer Nachbarn, der Emesener, nicht um eine Landnahme sesshaft werdender räuberischer Nomadenstämme handelt, sondern um die Verselbstständigung von durch die seleukidische Zentralmacht autorisierte ‚local power holders‘. Diese konnten durch ihre Aufgaben vor Ort Patronagenetzwerke in einer heterogenen Bevölkerung aufbauen, die ihnen die Ressourcen und Machtmittel zur Etablierung eigenständiger Herrschaften gaben. Die Konkurrenz der Prätendenten im letzten Jahrhundert des Seleukidischen Reiches trug wesentlich zu dieser Entwicklung bei und bedingte auch die negative Rezeption gerade der Ituräer in den Quellen.

https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57207

 

The Eastern Roman Empire under the Severans – new beginnings, old connections?

Digital Conference held at the Freie Universität Berlin, Germany, 16. – 18. June 2022

Together with Matthäus Heil, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften and Holger Wienholz, Deutsches Archäologisches Institut

To date no study has comprehensibly looked at the impact of Severan rule on the Eastern parts of the Roman Empire. The Eastern Roman Empire was, of course, also affected by the Severan refashioning of empire – from administrative changes in Egypt and Syria to building activities across the Eastern provinces, the Severans left their mark on a region they should in the logic of the ‘narrative of origin’ have been particularly partial to. But were they? Do administrative measures of the Severan emperors show a particular insight into matters of the Eastern part of the Empire? Could the new dynasty draw on local connections to develop and institute these? Did the communities of the Eastern Empire in their turn profit from the fact that the emperors and empresses hailed from their part of the world? Did they built more or honor the emperors of the Severan dynasty more because they felt a special connection to them? And what kind of a Roman Empire do we have to imagine in the East in Severan times? Did the peoples of the Eastern parts of the Empire refashion their identities because of the ‘Syrian empresses’? In short – what happened in the Eastern Roman Empire under Severan rule – do we see new beginnings, old connections?

Click here for further information.

Monographien

  • Die wirtschaftlichen Auswirkungen der römischen Eroberung. Vergleichende Untersuchung in den Provinzen Hispania Tarraconensis, Africa Proconsularis und Syria, [Historia Einzelschriften 218] Stuttgart 2011.
  • Im Land der räuberischen Nomaden? Die Ituraier und ihre Nachbarn in der Spätphase des Seleukidischen Reiches, Göttingen 2022

Herausgeberschaften

  •  zusammen mit K.-J. Hölkeskamp, K. Kostopoulos, S. Lentzsch, Die Grenzen des Prinzips. Die Infragestellung von Werten durch Regelverstöße in antiken Gesellschaften, Stuttgart 2019.
  • The Middle East as Middle Ground? Cultural Interaction in the ancient Middle East revisited, Tagungsband zu einer Tagung in Köln, April 2017, Wien 2021.

Aufsätze

  • Augustus und die Städte Siziliens, in: D. Engels, L. Geis, M. Kleu (Hrsgg.), Zwischen Ideal und Wirklichkeit – Herrschaft auf Sizilien von der Antike bis zur Frühen Neuzeit, Tagungsband zur gleichnamigen Tagung in Aachen, 13. bis 15. Februar 2009, Stuttgart 2010, S. 159-174.
  • Von Räuberhauptmännern zu guten Römern. Die lokalen Eliten des Hauran in der römischen Kaiserzeit, in: ZPE 189 (2014), S. 293-304.
  • Roms „arabische“ Grenze – Herrschaftsorganisation an der Ostgrenze des Reiches, in: D. R.Bauer, M. Meier, S. Patzold (Hrsgg.), Chlodwigs Welt. Organisation von Herrschaft um 500, Stuttgart 2014, S. 269-292.
  • The local economy of Palmyra – organizing agriculture in an oasis environment, in: P. Erdkamp, K. Verboven, A. Zuiderhoek (Hrsgg.), Ownership and Exploitation of Land and Natural Ressources in the Roman World, Oxford 2015, S. 234-248.
  • Griechische Grabepigramme in Karien - Zeugnisse der Hellenisierung der lokalen Bevölkerung?, in: B. Takmar et al. (Hrsgg.), Vir Doctus Anatolicus. Studies in Memory of Sencer Sahin, Istanbul 2016, S. 435-453.
  • Why did Herod choose Banias for a sanctuary to Augustus?, in: ARAM 29, 2017, S. 463-475.
  • zus. mit Katharina Kostopoulos und Simon Lentzsch, Die Grenzen des Prinzips. Eine Einleitung, in: K.-J. Hölkeskamp, J. Hoffmann-Salz, K. Kostopoulos, S. Lentzsch (Hgg.), Die Grenzen des Prinzips. Die Infragestellung von Werten durch Regelverstöße in antiken Gesellschaften, Stuttgart 2019, S.9-17.
  • Der Selbstmord der Gesandten - Augustus, Herodes und die Gesandtschaft der Gadarener bei Josephus, in: K.-J. Hölkeskamp, J. Hoffmann-Salz, K. Kostopoulos, S. Lentzsch (Hgg.), Die Grenzen des Prinzips. Die Infragestellung von Werten durch Regelverstöße in antiken Gesellschaften, Stuttgart 2019, S. 227-240.
  • Zenodoros, Tetrarch der Ituräer - und Räuberhauptmann?, in: HZ 311, 2020, S. 573-602.
  • The Ituraeans as a Hellenstic dynasty - Working the Middle Ground in Hellenistic Syria, in: J. Hoffmann-Salz (Hg.), The Middle East as Middle Ground? Cultural Interaction in the ancient Middle East revisited, Wien 2021, S. 101-116.
  • Die Bevölkerungsentwicklung in der Hellenistischen Beka-Ebene, in: Sammelband zum Workshop 'Kulte und Religion in Baalbek' am DAI Berlin 2019, eingereicht.
  • Der Ituräische Tetrarch Lysanias als Klientelherrscher Roms, in: U. Hartmann, F. Schleicher, T. Stickler (Hgg.), Imperia sine fine? Der römisch-parthische Grenzraum als Konflikt- und Kontaktzone, Stuttgart 2022, S. 221-241.
  • Palmyra’s Economy in the 3rd Century. The East, the West and a changing World for the Oasis City, in: Orbis Terrarum 2022, in Vorbereitung.
  • Siegen und Besiegt werden in den Auseinandersetzungen zwischen seleukidischen Königen und hasmonäischen Anführern, in: Tagungsband zur Tagung “Geschichte wird von den Besiegten geschrieben. Darstellung und Deutung militärischer Niederlagen in Antike und Mittelalter“, Ruhr-Universität Bochum Juni 2021, in Vorbereitung.
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Tutoring
OSA Geschichte
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