Die europäische Identitätsdebatte und die Frage des Türkei-Beitritts (1959 – 2002)

 

Keine Frage hat in jüngster Zeit, wenn es um europäische Identität geht, mehr Leidenschaften und Kontroversen ausgelöst als die, ob die Türkei zu Europa gehört. Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit der europäischen Identitätsdebatte am Beispiel des Beitrittsverfahrens der Türkei in der Zeit von 1959-2002. Anhand von Tageszeitungen und Umfragen wie dem Europabarometer soll der Wandel der öffentlichen Meinung und der Debatte über die europäische Identität in Frankreich, Deutschland und Großbritannien am Beispiel des Türkei-Beitritts untersucht werden. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich vom ersten Antrag der Türkei auf eine Mitgliedschaft in der EWG und der Erlangung des Status als assoziiertes Mitglied 1959 bis zur Einführung des Euro 2002. Der Zeitraum wird in drei Phasen gegliedert: erstens die Phase der Annäherung zwischen Europa und der Türkei von 1959-1963, zweitens die Phase der Stagnation der Beziehungen zwischen 1964-1988 sowie drittens die Phase der politischen Einigungen Europas und der kulturellen Differenzen zwischen Europa und der Türkei von 1989-2002. Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zur Selbstaufklärung und Versachlichung der Debatte über den Beitritt der Türkei, indem sie die Argumente und Motive der Debatte sowie die Ursachen und Faktoren der Diskussion vergleicht und erörtert.