Shelley Harten
A Desert in the Mirror
Representations of the “Orient” and the “Arab” in Yishuv and Israeli Visual Arts 1906-1957
One of the central questions, constantly put on the agenda of Jewish culture building in Palestine before 1948 and Israel thereafter was, whether the Jewish national project could be culturally included in the Middle East? This interdisciplinary study, involving history, art history, and cultural studies, set out to discuss the representation of the “Orient” and “Arabs” by Yishuv and Israeli artists as contributing factors to Jewish nation building and Zionist acculturation in the region. Through discourse analysis of representative art works and the study of artist biographies from 1906 to 1957 the thesis traces various strategies of representational engagement and disengagement of Jewish immigrants to Palestine during the formative years of culture making in the Yishuv. Contrary to the claim of an Israeli blindness towards their Arab neighbors, this study demonstrates that the artists’ vision of a Jewish national collective identity is inseparable from their image of Palestine’s native population. The thesis moves beyond discourses of Orientalism and post-colonialism, bypassing an accusatory or predetermined outcome in favor of an investigation of various cultural backgrounds and vantage points.
Das Wüstenspiegelbild
Repräsentationen des “Orients” und des “Arabers” in der visuellen Kunst des Jischuv und Israels
1906-1957
Kann das jüdische nationale Projekt kulturell in den Nahen Osten integriert werden? Das ist eine der zentralen Fragen jüdischer Kulturbildung in Palästina vor 1948 und danach in Israel. Die hier im Rahmen einer interdisziplinären historischen, kunsthistorischen und kulturwissenschaftlichen Studie untersuchten Künstlerinnen und Künstler trugen durch ihre Repräsentationen des “Orients” und der “Araber” im Rahmen des jüdischen Nationalprojektes im Nahen Osten zur Entstehung einer kulturellen Identität bei. Anhand einer Diskursanalyse von Kunstwerken und unter Bezugnahme auf Künstlerbiographien von 1906 bis 1957 wird nachgezeichnet, wie die Künstlerinnen und Künstler verschiedene Strategien der Zu- und Abwendung von der einheimischen Bevölkerung Palästinas in ihren Darstellungen des “Orients” und der “Araber” entwickelten. Dabei zeigt die Arbeit auf, dass nicht etwa eine kulturelle Trennung von Israelis und Palästinensern bestand oder die israelischen Künstler „blind“ gegenüber der arabischen Nachbarschaft waren, sondern dass die künstlerischen Visionen einer jüdischen kollektiven nationalen Identität nicht von ihrem Bild der einheimischen palästinensischen Bevölkerung zu trennen ist. Die Einnahme verschiedener Blickwinkel und Hintergründe erlaubt eine Untersuchung, die über Orientalismus und post-koloniale Diskurse hinaus geht und Vorwürfe sowie deterministische Ansätze umgeht.