Pierluigi Pironti
Kriegsopfer und Staat. Sozialpolitik für Kriegsinvaliden, Witwen und Waisen des Krieges in Deutschland und Italien (1914-1925)
Meine Doktorarbeit beschäftigt sich mit der Rolle der Kriegsopfer (Kriegsinvaliden, -witwen und -waisen) in Deutschland und Italien während und unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Die große Anzahl Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener war eine der größten sozialen Herausforderungen des Ersten Weltkrieges. Vom Staat wurde erwartet im Namen der »Schuld des Vaterlandes« eine soziale Verantwortung für die Kriegsopfer zu übernehmen. Die schwierigen Folgen des Krieges im besiegten Deutschland und im Italien der »vittoria mutilata«, mit der Krise der parlamentarischen Systeme und den schweren Spaltungen in der Zivilgesellschaft, verhinderten jedoch eine Integration der Kriegsopfer.
Einerseits zeichne ich in der Forschungsarbeit die Entwicklung der modernen Sozialmaßnahmen in Deutschland und in Italien zugunsten der Kriegsopfer nach und analysiere insbesondere die wachsende Rolle des Staates im sozialpolitischen Bereich. Andererseits lege ich dar, warum es die Sozialpolitik nicht schaffte, die Kriegsopfer in die Nachkriegsgesellschaft zu integrieren.
Kontakt: Piero.pironti@gmail.com