Fabio Guidali
Le associazioni intellettuali in Europa occidentale di fronte alla guerra fredda (1945-1960) / Die intellektuellen Vereine in Westeuropa während des Kalten Krieges
Cotutelle mit der Universität Mailand, Dipartimento di Scienze della storia e della documentazione storica (Prof. Irene Piazzoni)
Die Blüte zahlreicher intellektueller Vereine im Westeuropa der zweiten Nachkriegszeit war Ausdruck eines noch nie dagewesenen Verhältnisses zwischen den geistigen Eliten und der Politik. War dieses bisher vorwiegend von politischer Neutralität gekennzeichnet gewesen, mussten die Intellektuellen in diesen Jahren ihren Platz im Konflikt zwischen den Blöcken finden, der sich als großes Hemmnis für eine freie Entwicklung kultureller Tätigkeiten erwies. Die Vereinigungen der Intellektuellen, die als Sammelbecken für die unter kommunistischen und antikommunistischen Intellektuellen herrschenden Spannungen fungierten, versprachen, ein mögliches Instrument gegen die europäische Trennung zu sein. Ziel dieser Forschung ist daher die Rekonstruktion der Rolle der von der Historiographie bisher meist vernachlässigten westeuropäischen intellektuellen Gemeinschaften und ihrer Mitglieder, um daraus eine möglichst genaue Gesamtauslegung ihrer Bedeutsamkeit für den kulturellen Austausch über die politischen und ideologischen Grenzen hinweg zu gewinnen. Als geeignete Forschungsmethode erweist sich ein transnationaler Ansatz, der die politischen und kulturellen Kontexte vor allem in Italien, in der Bundesrepublik und in Frankreich besser erleuchten kann. Als Quellen werden die Vereinsarchive (insbesondere von der Société Européenne de Culture und dem Centre Européen de la Culture) sowie private Nachlässe und die Publikationsorgane der Vereine selbst benutzt.
Kontakt: fabio.guidali@unimi.it