Malte König: Esperanto in der Zwischenkriegszeit. Ein kosmopolitisches Projekt auf dem Prüfstand
News vom 08.02.2022
Malte König: Esperanto in der Zwischenkriegszeit. Ein kosmopolitisches Projekt auf dem Prüfstand, in: Historische Zeitschrift 314.1 (2022), S. 68-104
Der Aufsatz findet sich hier:
https://doi.org/10.1515/hzhz-2022-0003
Zusammenfassung:
Am Beispiel des Esperanto untersucht die Studie die Handlungswirksamkeit kosmopolitischen Gedankenguts während der Zwischenkriegszeit. Ziel ist es, Kosmopolitismus nicht als Utopie, sondern als Praxis zu begreifen. Wie sah eine derartige „Kosmopolitik“ aus, worin bestanden ihre Möglichkeiten, ihre Grenzen? Da mit Esperanto weltweit ein einheitliches Kommunikationsmittel etabliert werden sollte, das sowohl neutral als auch leicht erlernbar war, bilden die Sprache und ihre Bewegung einen idealen Ansatzpunkt um nachzuvollziehen, wie man kosmopolitische Ideen in die Praxis umzusetzen versuchte und mit welchen Absichten, Begründungen und Instrumentarien dies bekämpft wurde. Dass es sich dabei keineswegs um ein realitätsfernes Luftschloss handelte, wird allein daran deutlich, dass der Völkerbund ausführlich darüber debattierte, seinen Mitgliedsstaaten Esperanto als Schulfach zu empfehlen. Anfang des 20. Jahrhunderts stellte Esperanto eine reale Option dar, eine sprachliche Basis zu etablieren, um das Zusammenwachsen der Menschheit zu erleichtern.