Verschwinden als Verlust. Narrativierte Emotionen an Orten der sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Bildung
Das Projekt geht von der Beobachtung aus, dass sich die vielfältigen Krisen unserer Gegenwart in sozialen und subjektiv unterschiedlich erlebten Verlusterfahrungen widerspiegeln. Aus der Perspektive der gesellschafts-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Fachdidaktiken interessiert uns besonders, wie sich diese Verlusterfahrungen in bildungsrelevanten Feldern als Emotionen zeigen. Angenommen wird, dass sich solche Emotionen durch Narrationen ausdrücken lassen und daher auch empirisch-rekonstruktiv erforscht werden können.
Das Projekt soll erstens einen Beitrag zur Theoriebildung über Emotionen in den Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken leisten. Zweitens wird eine interdisziplinäre Methodologie zur empirischen Erforschung von Emotionen in bildungsrelevanten Feldern entwickelt. In mehreren Teilprojekten wird dabei drittens empirisch die Bedeutung von Emotionen auf der Objekt-, Subjekt- und Prozessebene untersucht.
Unsere Arbeit trägt insgesamt dazu bei, die Rolle von Emotionen in Bildungsprozessen besser zu verstehen und deren Bedeutung für Lehr- und Lernprozesse zu erkennen. Ziel des Projekts ist es, neue Wissensbestände zu schaffen, die als Basis für zukünftige Implementationsforschung dienen können. Diese Implementationsforschung könnte darauf abzielen, die gewonnenen Erkenntnisse praktisch in Bildungskontexte zu übertragen und so zur Verbesserung von Bildungsprozessen beizutragen.
ProjektbeteiligteProf. Dr. Sebastian Barsch, Universität zu Köln
Dr. Sarah Böse, Stiftung Universität Hildesheim
Prof. Dr. Juliane Brauer, Bergische Universität Wuppertal
Prof. Dr. Janis Fögele, Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Prof. Dr. Martin Lücke, Freie Universität Berlin
Dr. Jessica Lütgens, Universität Zürich
Prof. Dr. Marc Partetzke, Stiftung Universität Hildesheim
Flora Petrik, Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Dr. Hendrik Schröder, Universität Bremen
Dr. Matthias Sieberkrob, Freie Universität Berlin