Geteilte Erinnerungen. Geschichte, Erinnerung und Identität in heterogenen Gesellschaften - Podiumsdiskussion
Auftaktveranstaltung der Women History Talks
Einladung zur Podiumsdiskussion: „Geteilte Erinnerungen – Geschichte, Erinnerung und Identität in heterogenen Gesellschaften"
Podiumsteilnehmerinnen:
Prof. Dr. Dr. Aleida Assmann (Universität Konstanz)
Dr. Elke Gryglewski (Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz)
Dr. Lale Yildirim (Freie Universität Berlin)
Moderation: Cornelia Chmiel (Freie Universität Berlin)
Der Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin lädt ein zur Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe „Women History Talks“. Das Format bringt Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher akademischer Erfahrungsstufen zusammen, damit sie über momentan virulente Forschungsfragen der Geschichtswissenschaft ins Gespräch kommen und mit dem Publikum diskutieren. Unter dem Titel „Geteilte Erinnerungen – Geschichte, Erinnerung und Identität in heterogenen Gesellschaften“ widmen wir uns in unserer Auftaktveranstaltung aktuellen Fragen und Herausforderungen im Kontext von Geschichts- und Erinnerungskultur.
Die Geschichte(n), die wir über uns erzählen, bestimmen unseren Blick auf uns selbst und wie wir von anderen wahrgenommen werden. Wie der Zugriff auf die Vergangenheit sich vollzieht, ist dabei immer abhängig von gesellschaftlichen Repräsentationen der Vergangenheit. Die Geschichts- und Erinnerungskultur bietet den Rahmen, in dem Zugehörigkeiten über Vergangenheitsbezüge ausgehandelt werden. Auf welche Identitätsangebote dabei zurückgegriffen werden kann, ist abhängig von der jeweiligen gesellschaftlichen Position und somit von Machtstrukturen geprägt.
Die Vorstellung einer einheitlichen gesellschaftlichen Geschichts- und Erinnerungskultur ist angesichts der Vielfalt historischer Sinnbildungen in heterogenen Gesellschaften nicht mehr zeitgemäß. Längst spricht man von Erinnerungskulturen im Plural. Dabei werden neue Fragen aufgeworfen: Wo verlaufen die Grenzen zwischen geteilten Erinnerungen im Sinne von shared und divided memories? Kann es das Ziel einer vielfältigen und demokratischen Gesellschaft sein, plurale Geschichtsbezüge zu einem vereinenden Narrativ einer deutschen Nationalgeschichte zu vereinheitlichen, oder müssen nicht viel mehr auch widersprüchliche Erzählungen nebeneinander bestehen können? Und wie können neue Narrative aussehen, die eine Pluralität von Erfahrungen aufgreifen und Identitätskonstruktionen jenseits von Ausschlussmechanismen ermöglichen?
Um uns dieser Fragen zu widmen, wollen wir nicht nur Wissenschaftlerinnen verschiedener Erfahrungsstufen, sondern auch verschiedener Disziplinen ins Gespräch bringen. Mit der Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann, der Gedenkstättenpädagogin Elke Gryglewski und der Geschichtsdidaktikerin Lale Yildirim möchten wir uns an die Schnittstelle der vertretenen Disziplinen begeben und interdisziplinäre Anknüpfungspunkte nutzen, um gegenwärtige Herausforderungen der Geschichts- und Erinnerungskultur zu diskutieren.
Die Veranstaltung findet am 6. Februar 2020 um 16 Uhr im Raum -1.2009 der Holzlaube in der Fabeckstraße 23-25 statt.
Zeit & Ort
06.02.2020 | 16:00
Raum -1.2009
Holzlaube in der Fabeckstraße 23-25