In Prenzlauer Berg lebten viele jüdische Familien. Seit 1933 wurden sie durch das NS-Regime systematisch entrechtet und verfolgt. Viele jüdische Menschen wurden deportiert und ermordet. Nur wenigen gelang die Flucht ins Ausland, wo sie von ihren nationalsozialistischen Verfolgern oft wieder eingeholt wurden. Das jüdische Leben in Prenzlauer Berg wurde auf diese Weise zerstört.
Heute erinnern in Prenzlauer Berg zahlreiche Stolpersteine an die Menschen, die vom NS-Regime verfolgt wurden. In einem Seminar an der Freien Universität Berlin haben Studierende des Masterstudiengangs Public History die Lebensgeschichten von verfolgten jüdischen Menschen recherchiert. Gemeinsam mit der Stolperstein-Initiative Prenzlauer Berg ermittelten die Studierenden einige bedrückende wie bemerkenswerte Familiengeschichten. Auf Grundlage dieser Recherche sollen im nächsten Jahr zwanzig neue Stolpersteine in Prenzlauer Berg verlegt werden.
Die Veranstaltung gibt einen Einblick in die Recherchen. Die Studierenden berichten von den Möglichkeiten und Schwierigkeiten der biographischen Spurensuche und stellen die Geschichten jüdischer Familien aus Prenzlauer Berg vor. Im Vorfeld der Veranstaltung werden um 14 Uhr vor der Choriner Straße 13 zwei neue Stolpersteine für das Ehepaar Feige verlegt. Im Nachgang der Veranstaltung zeigen die Stolperstein-Initiative Prenzlauer Berg und die Studierenden, wie man selbst im Internet nach verfolgten Menschen aus der eigenen Nachbarschaft recherchieren kann.
Veranstalter: Ev. Immanuelkirchgemeinde, Museum Pankow, Stolperstein-Initiative Prenzlauer Berg, Masterstudiengang Public History an der Freie Universität Berlin, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Zeit & Ort
24.02.2025 | 16:00 - 18:00
Gemeindesaal der Immanuelkirche, Immanuelkirchstr. 1a, 10405 Berlin