Filmvorführung: Joseph Wulf. Ein Schriftsteller in Deutschland, 1976, 90 Minuten Der Holocaust-Überlebende Joseph Wulf wurde 1912 in Krakau geboren, beteiligte sich an der jüdischen Widerstandsbewegung in Polen und wurde 1943 nach Auschwitz deportiert. Unmittelbar nach Kriegsende begann er mit der Dokumentation und Deutung der Shoah. Die daraus entstehenden Pionierwerke hätten schon früh als Forschungsgrundlage dienen können. Doch im Land der Täter wurden sie aktiv verdrängt. Die deutsche Geschichtswissenschaft sprach den Arbeiten des jüdischen Historikers pauschal die Wissenschaftlichkeit ab, ignorierte und diffamierte ihn. Wulf blieb zeitlebens als Jude, Staatenloser und Privatgelehrter ein Außenseiter. 1974, einsam und in finanzieller Not, nahm er sich das Leben. Henryk M. Broders und Frans van der Meulens Dokumentarfilm ist eine frühe und zugleich (zu) späte Würdigung. In Interviews sprechen WegbegleiterInnen über ihre Begegnungen mit Joseph Wulf.
Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus zeigen die Studierenden des Masterstudiengangs Public History der Freien Universität den Film am 28. Januar im Kino delphi LUX. Im Anschluss an die Vorführung wird es ein Gespräch mit den beiden Historikern Alex Carstiuc (Berlin) und Anselm Meyer (Dresden) geben. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte der Freien Universität und der Studierendengruppe für jüdische Themen Chaverim@FU statt.
Der Eintritt ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten: Anmeldeadresse folgt!
Zeit & Ort
28.01.2025 | 19:45
Kino delphi LUX
Yva-Bogen, Kantstraße 10
10623 Berlin