Josh Armstrong
Friedrich-Meinecke-Institut
Gast
Didaktik der Geschichte
14195 Berlin
Josh Armstrong erhielt seinen Bachelor 2013 an der University of Cambridge. Derzeit ist er Doktorand der Germanistik an der Stanford University und verbringt das akademische Jahr 2019–2020 als Gastwissenschaftler an der Freien Universität Berlin am Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte.
In meiner Dissertation beschäftige ich mich mit queerer deutscher Belletristik der 1980er und 1990er Jahre. Dabei gehe ich unter anderem folgenden Fragen nach: Haben sich “queere Identitäten” in beiden deutschen Staaten etabliert? Wie werden diese Identitäten in den Schriften der Zeit dargestellt? Was können wir daraus über die Erfahrungen queerer Deutscher in diesen turbulenten Zeitraum lernen?
Ich untersuche das Verhältnis queerer Menschen zum Staat, insoweit wir dieses durch schriftliche Quellen begreifen können. Welche Formen nahmen queere Literaturstücke dieser Jahre an und wie werden diese Texte von ihren Schriftsteller*innen benutzt und bewohnt? Gilt es als eine queere Geste, traditionelle Schreibweisen zugunsten einer neuen Ästhetik zu verschmähen? Lässt sich eine spezielle deutsche queere Form feststellen? Wie können wir überhaupt Sexualität und politische Strukturen miteinander verknüpfen und das Verhältnis zwischen Sexualität und Staat im deutschen Kontext verstehen? Und wie veränderte sich die Lage ab 1990?
Die Texte sollen in ihren sozialen, politischen, historischen und geographischen Kontext eingeordnet werden. Damit verstehe ich die Texte dieser queeren Schriftsteller*innen als Reaktion auf ihr Dasein als queeres Subjekt bzw. Individuum.