M.A. Annette Barth
Studium
- bis 2013: Masterstudiengang Politik und deutsche Nachkriegsgeschichte an der FU Berlin (berufsbegleitend)
- bis 2007: Magisterstudium Deutsche Literatur und Geschichte an der Universität Konstanz
Praktika
- Studienbegleitendes Praktikum in der Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße Berlin (2012)
- Praktikum in der Gedenkstätte Hohenschönhausen Berlin (2010)
- Praktikum im Stadtmuseum Radolfzell (2009)
- Praktikum in der Akademie der Künste Berlin (2003)
Forschungs- und Interessensgebiete
- Transnationale Geschichte
- Deutsch-deutsche Geschichte
- DDR-Geschichte
- Geschichte des Nationalsozialismus
- Opposition und Widerstand
- Erinnern und Gedenken
Dissertationsvorhaben
Barth Annette
Die „Kulturnation“ in der späten DDR – grenzüberschreitende Auseinandersetzungen und „widerständisches“ Verhalten/Herrschaftspraxis am Beispiel von Stephan Hermlin, Stefan Heym und Christa Wolf
Das Forschungsprojekt rekonstruiert die Auffassungen von Deutschland als „Kulturnation“ am Beispiel der drei Schlüsselautoren Stephan Hermlin, Stefan Heym und Christa Wolf in der DDR in den 1970er und 1980er Jahren. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Leitfrage, inwieweit die Auffassungen der Schriftsteller von Deutschland als „Kulturnation“ und einer „gemeinsamen deutschen Literatur“ als Bindeglied zur Bundesrepublik Deutschland und zum „Westen“ und damit - zumindest indirekt - als dynamisierendes Element der späteren Wiedervereinigung wirksam geworden sind.
Da die Kontakt- und Kulturpflege der Autoren weit über den deutschen Kultur- und Sprachraum hinausreichte, müssen die jeweils relevantesten grenzüberschreitende Bezüge der Autoren, so in die Schweiz, nach Österreich, aber auch nach Großbritannien und in die USA berücksichtigt werden. Die Kontakte sind hinsichtlich ihres Einflusses auf die Autoren und ihre Äußerungen konkret zu untersuchen.
Das Forschungsvorhaben zielt darüber hinaus darauf ab, den Wandel der Einstellungen zu Deutschland als „Kulturnation“ zu rekonstruieren. Dabei sind die Stellungnahmen der Literaten, die von der jeweiligen offiziellen Deutschlandpolitik des SED-Regimes abwichen, besonders zu beachten. Daher orientiere ich mich an zentralen und die drei Autoren prägenden Konfliktfeldern der 1970er und 1980er Jahre und untersuche die Interaktion der Schriftsteller mit Akteuren aus den unterschiedlichen Institutionen des Literaturbetriebs in der DDR (Akademie der Künste, Schriftstellerverband der DDR, PEN, Internationaler PEN, Ministerium für Kultur). Dies dient als Grundlage für die vergleichende Analyse der Autoren und als Grundlage für die Ermittlung des graduellen „Widerstandes“.
Die Projektarbeit stützt sich hauptsächlich auf die Auswertung der Operativvorgänge der Autoren in der BStU und auf ergänzendes Material aus dem Bezirksarchiv Berlin, dem Bundesarchiv, dem Archiv der DDR Opposition, allen relevanten Literaturarchiven und auf die Autoren bezogenen Forschungsstellen wie das Stefan Heym Archiv in Cambridge.
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Barth, Annette: Mit neuem „Wir-Gefühl“ am Puls der Zeit?, Berlin 2018.