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Deutsch-Russisches Forschungsprojekt “Security and Civil Society in Germany and Tsarist Russia during the First World War. The In­ternment of Civilian ‘Enemy Aliens’ in the Bilateral Relationship, 1914-1917”

Russische Zivilgefangene in Döberitz (Brandenburg) BArch, N 1435 Bild-050-17, o.Ang.

Russische Zivilgefangene in Döberitz (Brandenburg) BArch, N 1435 Bild-050-17, o.Ang.

Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Russian Foundation for Basic Research (RFBR) untersucht das deutsch-russische Kooperationsprojekt die Internierung von zivilen Untertanen des russischen Zarenreiches in Deutschland einerseits und von Deutschen in Russland andererseits vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Februarrevolution von 1917. Dabei steht das Verhältnis zwischen Sicherheit und Humanität im Mittelpunkt. Im Einzelnen werden jeweils die Internierungspolitik, die daraus resultierenden Maßnahmen (so die Einweisung in Lager), Wider­stände und die bilateralen Wahrnehmungen untersucht. Auch die wechselseitigen Reaktionen sollen einbezogen werden, denn die Regierungen und die untergeordneten Behörden rechtfertigten Repressalien, aber auch Erleichterungen oft reziprok, mit Verweis auf entsprechende Praktiken des jeweiligen Gegners. Die Zwangsmaßnahmen, die gegen die zivilen Feindstaatenangehörigen durchgesetzt wurden, schränkten die Bürger- und Freiheitsrechte dieser Kriegsopfer ein. Damit wurden zivilgesellschaftliche Räume, die zumindest begrenzt noch bestanden, weiter einge­engt. Zugleich gerieten die Träger, die sich in Deutschland und Russland jeweils für die Zivilis­ten des Kriegsgegners einsetzten (besonders Liberale, Sozialdemokraten, Pazifisten, Intellek­tuelle und Mitglieder humanitärer Organisationen) weiter in die Defensive. In methodischer Hinsicht basiert das Projekt auf vergleichs- und verflechtungsgeschichtlichen Untersuchungsansätzen.

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