Berliner Welträume im 20. Jahrhundert
Berlin,
30. März 2015
Wissenschaftliche Forschung, technischer Fortschritt und eine breit gefächerte Weltraumbegeisterung trieben im 20. Jahrhundert die imaginative und praktische Erschließung des Weltraums voran. Allein in Berlin warben verschiedene Bildungsinstitutionen mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und konzipierten dabei zugleich unterschiedlich beschaffene 'Welträume'. Der Workshop untersucht Formen und Funktionen dieser Berliner Welträume von der Gründung der Urania 1888 bis zu Astronautenparaden der 1980er Jahre. Er fragt nach den Wechselwirkungen zwischen lokalen Institutionen, technisch-medialen Innovationen und politisch-historischen Rahmenbedingungen. Dem wird am Beispiel der Urania, der Geschichte des sogenannten 'Raketenflugplatzes', des Planetariums im Zoologischen Garten, den Versammlungsorten sogenannter 'Kontaktler' und den öffentlichen Paraden berühmter Weltraumfahrer nachgegangen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Beziehungen zwischen der wechselvollen Geschichte einer Metropole sowie den jeweiligen Weltraumkonzeptionen und -verräumlichungen. Auf diese Weise untersucht der Workshop, wie gesellschaftliche Utopien und Dystopien auf den Weltraum als Phantasma technisch-sozialen Fortschritts, Ort ultimativen Abenteuers und Projektionsfläche des Sublimen übertragen wurden.
Ausgewählte Beiträge sind 2017 in einem Themenheft der Technikgeschichte erschienen. Berliner Welträume im frühen 20. Jahrhundert, Baden-Baden: Nomos, 2017 (= Technikgeschichte 84.4)Mit folgenden Beiträgen:
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