Katherine Boyce-Jacino
Die Zukunft in den Sternen: Europäischer Astrofuturismus und außerirdisches Leben im 20. Jahrhundert
Emmy Noether-Forschergruppe
Gastwissenschaftlerin
Neuere Geschichte / Zeitgeschichte
D-14195 Berlin
Katie Boyce-Jacino befindet sich im dritten Jahr ihres Promotionsprogramms am Humanities Center der Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland (USA). 2010 schloss sie ihr Bachelor-Studium der Geschichte und Astronomie an der Wesleyan University (Middletown, Connecticut) ab. Im Rahmen ihres Studiums hat sich Katie Boyce-Jacino vor allem mit der intellectual history der Zwischenkriegszeit sowie mit Lichtkurven von Exoplaneten beschäftigt. 2011 war sie Visiting Research Fellow am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Ihre vorläufig „Planetaria and the Architecture of the Sublime“ betitelte Dissertation untersucht die Gründung von Planetarien in der Weimarer Republik und deren spätere Verbreitung in den Vereinigten Staaten. Das Planetarium wird dabei als Ort begriffen, an dem widersprüchliche Diskurse der Moderne aufeinandertrafen. Während das Planetarium in der bisherigen Forschung vor allem als eine besondere Spielart des Kinos oder als ein Ort des Lernens beschrieben worden ist, untersucht dieses Projekt die vielfältigen Darstellungsformen und Wahrnehmungsweisen des Weltraums im Planetarium als pädagogische und zugleich spektakuläre Erfahrung. Aus einer solchen Perspektive wird das Planetarium als Ort begreifbar, an dem die ungeordnete Welt der Zwischenkriegszeit in einen vollständig geordneten, projizierten Kosmos überführt wurde.