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Dem Antisemitismus trotzen

Vierjähriges Verbundprojekt an der Freien Universität im Rahmen der Förderlinie Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus / Kooperation mit Georg-Eckert-Institut und den Evangelischen Akademien in Deutschland

Nr. 241/2021 vom 24.11.2021

News vom 01.03.2023

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein vierjähriges Projekt an der Freien Universität gegen Antisemitismus. Partner des Vorhabens im Rahmen der Förderlinie Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus sind das Georg-Eckert-Institut und die Evangelischen Akademien in Deutschland. Das Projekt mit dem Titel „Christliche Signaturen des zeitgenössischen Antisemitismus“ erhielt als eines von zehn Verbundprojekten bundesweit den Zuschlag. Projektleiter an der Freien Universität und Verbundkoordinator ist Univ.-Prof. Dr. Rainer Kampling vom Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften.

Die am Verbundprojekt Beteiligten widmen sich der Identifizierung und wissenschaftlichen Analyse religiös-christlicher Elemente des Antisemitismus in seinen historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen. Ziel ist es, mittels eines breit angelegten Transferkonzepts einen wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Forschungsergebnisse in Wissenschaft, Schule und Erwachsenenbildung zu leisten.

An der Freien Universität wird in einem Teilprojekt die wechselseitige Durchdringung theologischer und antisemitischer Diskurse und ihre Popularisierung und Vulgarisierung im 19. Jahrhundert bearbeitet. Zeithistorisch angelegt ist ein weiteres Teilprojekt zur Auseinandersetzung mit antijüdischen Traditionen in der kirchlichen Bildungsarbeit nach dem Holocaust in beiden deutschen Staaten bis zur Gegenwart. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und dem Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin organisiert.

Zwei weitere Verbundpartner tragen das Gesamtprojekt wesentlich mit. Das Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) in Braunschweig bringt seine über Jahrzehnte akkumulierte Expertise in der Untersuchung von Bildungsmedien und seine Erfahrungen in der bildungs- und schulbuchbezogenen Vorurteilsforschung in den Verbund ein. Durch die Arbeit der vom GEI koordinierten Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission und die Beteiligung an weiteren Projekten zur Untersuchung der Darstellung jüdischer Geschichte und Kultur im Schulbuch ist das GEI auch in Bezug auf den Gegenstand der denkbar kompetenteste Partner. Im vom GEI verantworteten Teilprojekt werden religiös begründete Vorurteile gegenüber Jüdinnen, Juden und dem Judentum im katholischen und evangelischen Religionsunterricht sowie im Ethikunterricht und in den dazugehörigen Schulbüchern untersucht. Neben einer Monographie sollen auch entsprechende Unterrichts- und Schulbuchempfehlungen vorgelegt werden.

Der Bedeutung der gesellschaftlichen Vermittlung der Forschungsergebnisse Rechnung tragend sind Tagungen, Fortbildungsangebote und Workshops als ein eigenes Teilprojekt konzipiert, für das mit dem Bundesverband Evangelische Akademien in Deutschland e. V. ein starker und kompetenter Partner eintritt. Die Evangelische Akademien in Deutschland e. V. sind bundesweit mit 17 Mitgliedseinrichtungen präsent und engagieren sich seit Jahrzehnten für demokratische Kultur und gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Sie haben jüngst mit der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung das Projekt „Antisemitismus und Protestantismus – Verstrickungen, Beiträge, Lernprozesse“ durchgeführt und damit neue Konzepte für die Antisemitismusprävention im evangelischen Bildungsbereich vorgelegt. Der Bundesverband ist unter anderem eine staatlich anerkannte Zentralstelle und Trägerin der politischen Jugend- wie Erwachsenenbildung.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Rainer Kampling, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-53005, E-Mail:rainer.kampling@fu-berlin.de

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