Gegenstand des Dissertationsprojekts ist die „Names and Professions List“. Sie ist durch Textvertreter aus Fāra und Tell Abū Ṣalābīḫ (Frühdynastisch IIIa- bzw. Fāra-Zeit, ca. 2575-2475 v. Chr.) sowie dem Palastarchiv von Ebla (ca. 2360-2310 v. Chr.) bekannt und wird der nordbabylonischen, semitisch geprägten Listentradition zugerechnet. Formal handelt es sich um eine Auflistung von Personennamen, denen Berufsbezeichnungen und bisweilen Ortsnamen zugeordnet sind. Damit weist sie Merkmale von administrativen Urkunden wie Personenregistern auf und unterscheidet sich erheblich von den übrigen Listenformaten. Ursprung und Funktion der „Names and Professions List“ werden bis heute kontrovers diskutiert, eine Gesamtedition ist bislang ein Desiderat.

Um diese Forschungslücke zu schließen, werden zuerst alle Textvertreter bearbeitet und zu einer Partitur zusammengefasst, die die Grundlage für die Analyse der Liste bildet. In diesem Rahmen wird auch ein detaillierter Index der Namen und Berufsbezeichnungen erstellt. Anschließend wird die „Names and Professions List“ anhand dieser Neubearbeitung mit zeitgenössischen Verwaltungstexten, Urkunden und Inschriften sowie lexikalischen Listen verglichen, um sie zeitlich und geographisch zu kontextualisieren. Durch die Auswertung dieser Daten soll abschließend ermittelt werden, wo und zu welchem Zweck die „Names and Professions List“ verfasst wurde.

Betreuer: Priv.-Doz. Dr. Ingo Schrakamp, Prof. Dr. Manfred Krebernik

Förderung durch ein Elsa-Neumann-Stipendium des Landes Berlin