Teilprojekt A01 "Episteme als Konfigurations-Prozess"
Förderphase 3 (2020-2024)
A01 Episteme als Konfigurations-Prozess: Wissensbestände zwischen Theorie und Praxis am Beispiel des Keilschriftrecht
Prof. Dr. Eva Cancik-Kirschbaum
Das Teilprojekt betrachtet mit dem Keilschriftrecht einen Bereich, dessen Überlieferung systematisierte Sammlungen von epistemischem Rechtswissen einerseits und Urkunden der zeitgenössischen Rechtspraxis andererseits umfasst. In zwei Fallstudien zu den „Reformtexten des Urukagina“ aus der Mitte des 3. Jt. v. Chr. und den "Mittelassyrischen Gesetzen" aus dem späten 2. Jt. v. Chr. untersucht das Teilprojekt den Bezug zwischen Rechtssammlungen und zeitgenössischen Rechtsurkunden und geht der Frage nach, inwiefern historische Kontingenz sowie formale und soziopolitische Konfigurationsprozesse die Ausformung systematisierter Sammlungen von Rechtswissen bestimmen.
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Förderphase 2 (2016-2020)
A01 Episteme als Konfigurations-Prozess: Binnenströme des Wissens in keilschriftlichen Textcorpora
Prof. Dr. Eva Cancik-Kirschbaum
Das Teilprojekt betrachtet Transfer und Neukonfigurierung epistemischen Wissens in der keilschriftlichen Überlieferung des Alten Orients. Zwei komplementäre Studien zu (1) Sprach- und Schriftwissen des Sumerischen in Ebla im 3. Jt. v. Chr. und (2) Rechtswissen zwischen Ausbildungs- und Praxiskontexten im 2. Jt. v. Chr. sollen paradigmatisch das Spektrum dieser Binnenströme des Wissens erfassen. Ziel ist es, einerseits die Rahmenbedingungen für die Bewegungen epistemischen Wissens und andererseits die Handlungsspielräume der Akteure zu untersuchen und damit die Grundlage für den Vergleich mit anderen Gesellschaften und Kulturräumen zu schaffen.
Förderphase 1 (2012-2016)
A01 Episteme als Konfigurations-Prozess: Philologie und Linguistik im "Listenwissen" des Alten Orients
Prof. Dr. Eva Cancik-Kirschbaum / Prof. Dr. Jörg Klinger
Mit dem Bereich der sogenannten "Listenwissenschaft" im Alten Orient steht eine eigenständige Wissenskonfiguration im Zentrum des Teilprojekts, die vermeintlich durch hohe Stabilität oder gar Statik gekennzeichnet ist. Anliegen des Projektes ist es demgegenüber, den prozessualen Charakter in Errichtung und Erhalt solcher Bestände zu akzentuieren, indem interne und externe Bewegungen eines nur scheinbar stabilen "Textes" herausgearbeitet werden.