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Christian Wurstisen

Christian Wurstisen

1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen

Christian Wurstisen

Pfarrer; Prof. für Mathematik; Historiker; Prof. für Altes Testament; Stadtschreiber; ref.; verh.

1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort

*1544 Basel

† 29. 03. 1588 Basel

1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession

Vater seit 1545 Basler Bürger, Mitglied der Zunft der Weinleute, Hobbyhistoriker, 1561 Ratsherr; ChW besucht das von Platter geleitete Gymnasium, später die Universität; Studium der Theologie, Mathematik und Geschichte; 1562 „secunda laurea“ in Philosophie (Mag.? Dr.?), 1563 Pfarrer in Groß-Hüningen (Elsass), 1564 Professor für Mathematik − verfasste wichtige mathematische Werke (für das kopernikanische System, übermittelte evt. dessen Kenntnis an Galilei), seit 1570 Arbeit an seinem − historiographischen − Hauptwerk: Geschichte der Stadt Basel, Verwendung neuer Quellen (Urkunden, Inschriften), Edition älterer Historiographen und Plan einer deutschen Reichsgeschichte (unausgeführt); Biographie Platters; 1585 vertauschte er die Mathematik-Professur gegen eine AT-Professur, 1586 Stadtschreiber (Zugang zu den Dokumenten des städtischen Archivs); verheiratet; protestantisch

1.4. Literatur zur Person

ADB 44 (1899) 346f. (A. Bernoulli); Achilles Burckhardt, Christian Wurstisen. Vortrag 16. 9. 1886. In: Beiträge zur vaterländischen Geschichte. Hg. von der Antiquarischen Gesellschaft zu Basel. Bd. 12. (= NF Bd. 2). Basel 1888, 357-398; Beat R. Jenny, Humanismus und städtische Eliten in Basel im 16. Jahrhundert. In: Klaus Malettke/Jürgen Voss (Hgg.), Humanismus und höfisch-städtische Eliten im 15. Jahrhundert/Humanisme et Elites des cours et des villes au XVIe siècle. 23. Deutsch-französisches Historikerkolloquium des Deutschen Historischen Instituts Paris in Verbindung mit dem Fachbereich Geschichtswissenschaften der Philipps-Universität Marburg 6.-9. April 1987. (= Pariser Hist Studien 27). Bonn 1989, 319-359: 343. 345. 348; Lorenz Heiligensetzer: Der Bibliothekskatalog von Christian Wurstisen (ca. 1583). In: Lorenz Heiligensetzer/Isabel Trueb/Martin Möhle/Ueli Dill (Hgg.), „Treffenliche schöne Biecher“. Hans Ungnads Büchergeschenk und die Universitätsbibliothek Basel im 16. Jahrhundert (mit einem Ausblick auf spätere Geschenke). Kat. zur Ausstellung der Universitätsbibliothek Basel, 27. August-5. November 2005. Basel 2005, 107f.

Autobiogr. Quelle: Felix Platter, Tagebuch ed. Lötscher 349. 392. 439

2.1. Quelle: benutzte Edition

Christian Wurstisen, Diarium quorundam memorabilium casuum [1557-1581]. Hg. von R. Luginbühl. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 1 (1902) 59-127

2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen

erster Druck der Originalhandschrift (vollständig)

2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition

Luginbühl ed. (s.o. 2.1.) 53-59

2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen

-

3.1. Abfassungszeit

offensichtlich jeweils zu den notierten Ereignissen (s.u. 4.2.)

3.2. AdressatInnen

keine genannt; vermutlich: selbst; evt. Nachkomen

3.3. Funktion der Quelle

nicht explizit genannt; zu erschließen: (a) Dokumentation der öffentlichen Seite seines Lebenslaufs (Beruf) einschließlich Patenämtern; (b) Festhalten anderer öffentlicher Ereignisse (s. 4.3.)

3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.

hsl.

4.1. Berichtszeitraum

1557-1581

4.2. Sprache

lat. mit deutschen Einsprengseln

4.3. Form der Quelle

Tagebuch; Notizen bezogen auf Tag und z. T. Stunde; Einträge in der Reihenfolge, in der ChW von den Ereignissen erfuhr (gelegentlich Abweichungen von der Chronologie, gelegentlich Nachträge zu vorherigen Notierungen); Ich-Form

4.4. Inhalt

Berufsstationen und Patenämter; kirchen-, stadt-, außenpolitische Ereignisse; Preise, Wetter, Ernte, soziale Situation (soweit sie sich in den Preisen und den Preiserlassen des Magistrats widerspiegelt); Ankunft in der Stadt und Tod bedeutender Personen; Notiz über Katastrophen: Pestepidemie, Überschwemmungen, Hungersnöte, Brände, Morde, Ehebruch, Hinrichtungen

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