Sebastian Fischer
Sebastian Fischer
1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen
Sebastian Fischer
Schuhmacher; luth.; verh.
1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort
* Aug./Sept. 1513 Ulm
† 1554 o. später in ?
1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession
Vater ebenfalls Schuhmacher; mit zwölf Jahren Beginn der Schusterlehre; 1533-36 Wanderschaft in Oberdeutschland, im Elsass und in der Schweiz; 1541 Tod des Vaters und Heirat mit Hildgart Kleße aus Biberach; Geburten v. vier und Tod v. drei Kindern, Tod der Frau und der Mutter 1547; 1548 zweite Heirat mit Anna Speyrerin (geb. 1497/98); hatte einen Gesellen, f. dessen vier Kinder die zweite Frau Taufpatin war; seit 1535 Hörschwierigkeiten, 1548 so gut wie taub
1.4. Literatur zur Person
Friedrich Pressel, Der ulmische Chronist Sebastian Fischer. In: Verhandlungen des Vereins f Kunst und Alterthum in Ulm und Oberschwaben. Neue Reihe. 2. Heft (1870) 1-10
2.1. Quelle: benutzte Edition
Karl G. Veesenmeyer (Hg.), Sebastian Fischers Chronik. In: Mitteilungen des Vereins f Kunst und Alterthum f Ulm und Oberschwaben. H. 5-8. Ulm 1896; Autobiographie 7-10/Bl. 41-45, 12-14/Bl. 50-51b, 18-29/Bl. 60-79, 50f./Bl. 119-119b, 77f./Bl. 167b-169, 135f./Bl. 250-250b, 205f./Bl. 396b
2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen
Gesch. und Ort der Hs. angegeben; keine Editionsprinzipien genannt; Seitenwechsel angezeigt; einige Passagen nicht abgedr. (v. SF mit eingebundene Druckschriften: 1/Bl. 1b-24, 136/Bl. 251-258), aber mit Titel angezeigt; textkrit. Anmerkungen, Nachweise v. Zitaten, Worterklärungen, ausführliches Inhaltsverzeichnis, Register; im Orig. fehlende o. leere Seiten angezeigt
2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition
-
2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen
Auszüge: Pressel (s.o. 1.4.) Bl. 46-49b, 114b-116, 264b-266b; David A. Schultes, Chronik von Ulm von den Zeiten Karls des Großen bis auf die Gegenwart. Ulm 1881, 106. 114f. 124f.
3.1. Abfassungszeit
(autobiogr. Teile): ab 1548-1554
3.2. AdressatInnen
selbst und Erben
3.3. Funktion der Quelle
„daselb fleyssig zu beschreyben, vff welchen tag vnd zeyt sich ain ding hab verloffen, mir zu ainer gedechtnus, Deselbigen gleychen denen nach mir, welchem dan nach meim absterben, diß buch, als mein gschryfft zu kumpt“ (158/Bl. 343)
3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.
hsl., mit beigefügten Druckschriften v. SF selbst binden lassen; zunächst in der Familie überliefert (Einträge des Schwiegersohnes); vor 1810 Ulmer Stadtbibliothek; seitdem: München, BSB cod. germ. 3091; Abschrift: Ulm, Stadtbibliothek, angefertigt 1891ff. durch H. Bazing und Karl G. Veesenmeyer (diplomatisch getreu, vollst.)
4.1. Berichtszeitraum
(autobiograph. Teile): 1509 (Hochzeit der Eltern)-1554 (1554 ist zugleich f. die ganze Chronik das letzte Datum v. Ein- und Nachträgen SFs)
4.2. Sprache
dt.
4.3. Form der Quelle
Chronik mit verschiedensten v.a. zeitgesch. Inhalten, mit zahlreichen aus anderen Werken (gedr.) übernommenen Zitaten sowie zwei vollst. mit eingebundenen Druckschriften (insgesamt 450 Bl.); autobiogr. Mitteilungen an versch. Stellen eingeschoben, an der Familie und der eigenen Krankheit (Hörschwäche) orientiert; Ich-Form, Prosa
4.4. Inhalt
Geburt und Tod der Verwandten, deren Kinder, genauer Ort des Grabes; eigene Lehre, Wanderschaft, Heiraten, Kinder, Krankheiten und vergebliche Heilungsversuche, Ofenbau, Erlebnisse bei der Wanderschaft, ksl. Stiefel in seiner Werkstatt, Seuchen